Kriminalität, USA

Der rechtskonservative Aktivist Charlie Kirk spricht an einer US-Universität im Freien.

11.09.2025 - 02:58:40

«Politisches Attentat»: Einflussreicher Trump-Anhänger tot. Dann fällt ein Schuss. Der US-Präsident verkündet später Kirks Tod.

  • Die Polizei sperrt das Gelände ab, nachdem auf Kirk geschossen wurde.  - Foto: Tess Crowley/The Deseret News/AP/dpa

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  • Trump und Kirk kennen sich (Archivbild). - Foto: Manuel Balce Ceneta/AP/dpa

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  • Menschen rennen weg, nachdem Kirk angeschossen wurde. - Foto: Tess Crowley/The Deseret News/dpa

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Die Polizei sperrt das Gelände ab, nachdem auf Kirk geschossen wurde.  - Foto: Tess Crowley/The Deseret News/AP/dpaTrump und Kirk kennen sich (Archivbild). - Foto: Manuel Balce Ceneta/AP/dpaMenschen rennen weg, nachdem Kirk angeschossen wurde. - Foto: Tess Crowley/The Deseret News/dpa

Der einflussreiche Trump-Unterstützer und Podcaster Charlie Kirk spricht auf einem Uni-Campus, als auf ihn geschossen wird. Er ist Gastredner an der Utah Valley Universität und sitzt am Mittwochmittag (Ortszeit) unter einem schattenspendenden Zelt. Auf Videos in sozialen Medien ist ein Schuss zu hören, Zuhörer und Zuhörerinnen werfen sich auf den Boden, schreien, rennen weg. Wenig später verkündet US-Präsident Donald Trump auf seiner Plattform Truth Social Kirks Tod.

Rechtskonservativer mit Millionenpublikum

Der 31-Jährige ist nicht irgendein Trump-Anhänger. Ihm folgen Millionen auf diversen Kanälen in den sozialen Medien. Er gehört zu den bekannten rechtskonservativen Stimmen in den USA. Er unterstützte Trump im Wahlkampf. Auf dem Campus im Utah verteilte Kirk die typischen roten Schirmmützen der Trump-Bewegung mit ihrem Motto «Make America Great Again» oder der Aufschrift «47», eine Anspielung auf Trump als 47. Präsidenten der USA. 

Einiges ist Stunden nach dem Vorfall auf dem Uni-Gelände im westlichen US-Bundesstaat Utah noch unklar. Am Mittag (Ortszeit) sei ein Schuss abgefeuert worden, schreibt die Hochschule auf X. Das Gelände wird gesperrt. Auf Videos in sozialen Medien ist zu hören, dass Kirk Fragen zu Waffengewalt in den USA gestellt werden, kurz bevor er selbst von dem Schuss getroffen wird. 

Eine Person wird zunächst festgenommen, doch nach einer Befragung wieder freigelassen, wie FBI-Chef Kash Patel auf X mitteilt. Die Ermittlungen dauern an, heißt es auf einer Pressekonferenz von Ermittlern und Behördenvertreter des Bundesstaates Utah. Man werde den Schützen finden. In einer Mitteilung der Behörden in Utah heißt es später, zwei Personen seien festgenommen und wieder freigelassen worden. Sie hätten keine Verbindung zu dem Vorfall.

Behördenvertreter von Utah gehen von einer gezielten Tat aus. Es sei ein Schuss auf ein Opfer abgegeben worden. Der republikanische Gouverneur von Utah, Spencer Cox, bezeichnet den tödlichen Schuss auf Kirk als «politisches Attentat». Auch die Universität bezeichnet die Tötung Kirks als «furchtbaren Akt politischer Gewalt».

Auf der Pressekonferenz wird der Verdacht geäußert, dass der Schütze sich auf einem Dach befunden haben soll. Die «New York Times» berichtet, eine Universitätssprecherin habe bestätigt, dass er von einem nahe gelegenen Gebäude geschossen habe. Die Zeitung analysiert Aufnahmen von der Veranstaltung auf dem Campus und ermittelt darauf eine Person, die zunächst auf einem Dach zu liegen scheint, später dann aufsteht und sich entfernt - nach dem Schuss. 

Trump: «Charlie, wir lieben Dich!»

Kirk zählte zu einem wichtigen Kreis an einflussreichen rechtskonservativen Aktivisten in den USA. Wie sehr das konservative Lager hinter ihm steht, zeigen viele Trauer- und Beileidsbekundungen von Ministern der US-Regierung.

Trump schreibt, Kirk sei großartig und legendär gewesen. «Niemand verstand die Jugend in den Vereinigten Staaten von Amerika besser oder hatte ein besseres Gespür für sie als Charlie.» Er sei von «ALLEN» geliebt und bewundert worden, auch von ihm selbst, ergänzt Trump. «Charlie, wir lieben Dich!» Außenminister Marco Rubio spricht von einer Ermordung. 

Doch nicht nur Republikaner melden sich zu Wort. Auf dem X-Account von Trumps Vorgänger, Demokrat Joe Biden, ist kurz nach der Todesnachricht zu lesen: «Es gibt keinen Platz in unserem Land für diese Form von Gewalt. Es muss jetzt enden.» Er und seine Frau Jill beten für die Familie Kirks. Der Podcaster war Vater von zwei Kindern und verheiratet.

Auch im Ausland wird Kirk nach seinem Tod gewürdigt: Der israelische Ministerpräsident und Trump-Verbündete Benjamin Netanjahu bezeichnete ihn auf X als «Freund Israels» und «unglaublichen Menschen», den man verloren habe. 

Trump ordnet an, dass die US-Flagge am Weißen Haus und anderen Gebäuden, darunter den Botschaften weltweit, als Trauerbekundung auf halbmast gesetzt wird. Die Tat ereignet sich zu einer Zeit, in der Amerika tief gespalten ist.

Trump macht politische Gewalt zum Thema

«Es ist längst überfällig, dass alle Amerikaner und die Medien sich der Tatsache stellen, dass Gewalt und Mord die tragische Folge davon sind, wenn man diejenigen, mit denen man nicht einer Meinung ist, (...) verteufelt», sagt der US-Präsident in einem Video, das er in den sozialen Medien veröffentlicht.

Direkt nach dieser Ansprache an «alle Amerikaner» geht er zu Kritik an «radikalen Linken» über, die seiner Darstellung nach Amerikaner wie Kirk mit «Nazis und den schlimmsten Massenmördern und Verbrechern der Welt» verglichen hätten. «Diese Art von Rhetorik ist direkt verantwortlich für den Terrorismus, den wir heute in unserem Land erleben, und sie muss sofort aufhören.» Seine Regierung werde jeden finden, der zu dieser Gräueltat und zu anderer politischer Gewalt beigetragen habe. 

Trump erwähnt bei seiner Aufzählung von politischer Gewalt in den USA auch das Attentat im Bundesstaat Pennsylvania im vergangenen Sommer, das er überlebt hat. Politische Gewalt gegen demokratische Politikerinnen und Politiker, wie etwa die tödlichen Schüsse auf eine demokratische Abgeordnete und ihren Ehemann im Bundesstaat Minnesota in diesem Sommer, erwähnt er nicht. Über Kirks Tod sagt er: «Das ist ein dunkler Moment für Amerika.»

Aktivist mit Jugendorganisation

Kirk gründete 2012 die Jugendaktivistenorganisation Turning Point USA, die sich an Studierende richtet. Er wollte in den nächsten Wochen an vielen weiteren Unis auftreten - unter dem Motto «American Comeback».

@ dpa.de

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