Ukraine, Russland

Das abgeschaltete Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine ist abhängig von Stromversorgung von außen.

08.11.2025 - 19:46:08

IAEA: Zweite Stromleitung für AKW Saporischschja repariert. Nun ist auch die seit Mai defekte zweite Leitung repariert. Die IAEA erklärt, was das heißt.

Die russischen Besatzer des Atomkraftwerks Saporischschja im Südosten der Ukraine haben die seit Mai defekte zweite Stromleitung repariert. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) bestätigte die Inbetriebnahme der 330-Kilowatt-Leitung, die für die Stromversorgung des Kraftwerks gebraucht wird. IAEA-Chef Rafael Grossi sprach bei X von einem «wichtigen Schritt für die nukleare Sicherheit». 

Mit der Reparatur der 750-Kilowatt-Leitung vor einem Monat «ist dies ein guter Tag für die nukleare Sicherheit», sagte Grossi. Im Oktober endete mit der ersten Reparatur der zehnte Blackout seit Beginn der Besetzung des Kraftwerks 2022. Für die Reparaturarbeiten war unter Vermittlung der IAEA, die Beobachter in dem AKW hat, eine örtliche Waffenruhe vereinbart worden. 

Russische Besatzer: Stabilität des Energiesystems erhöht

Die russische Kraftwerksverwaltung teilte bei Telegram mit, damit werde die Stabilität des Energiesystems deutlich erhöht. Die Inbetriebnahme der Leitung sei auch wichtig für die Wärmeversorgung der ebenfalls besetzten Stadt Enerhodar, wo das AKW steht.

Die ukrainische Energieministerin Switlana Hryntschuk hatte im Oktober die Reparatur der ersten Leitung bestätigt und der russischen Seite erneut vorgeworfen, die Stromleitungen zum AKW systematisch zu beschießen, um die Verbindung zum Stromnetz des Landes zu kappen. Auch Russland wirft der Ukraine immer wieder vor, die Leitungen zu beschießen, um die Sicherheitslage zu destabilisieren und so ein internationales Eingreifen zu provozieren.

Das mit sechs Blöcken und einer Nennleistung von 6.000 Megawatt größte Atomkraftwerk Europas ist seit März 2022 - unmittelbar nach Beginn des russischen Angriffskriegs - von Moskauer Truppen besetzt. Die Reaktoren sind aus Sicherheitsgründen heruntergefahren, müssen aber noch weiter gekühlt werden. Die Kühlsysteme werden durch die nun wieder intakten Stromleitungen versorgt. Bei Stromausfällen gewährleisten Dieselgeneratoren die Kühlung.

@ dpa.de

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