Schule mit Corona-Hinweis

Wenig Quarantäne-Maßnahmen und kaum Covid-19-Infektionen an den Schulen

16.10.2020 - 06:18:11

Befürchtungen haben sich nicht bestätigt, dass die bundesweite Öffnung von Schulen in vollem Umfang nach dem Ende der Sommerferien zu einer unkontrollierten Ausbreitung von Covid-19 führen könnte.

Das Ergebnis resultiert aus einer Umfrage des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" unter allen Kultusministerien von den Bundesländern, über welches in der Ausgabe am Freitag berichtet wird. Im Durchschnitt konnten 98,0 Prozent von allen Schülerinnen und Schülern bis zum Start der Herbstferien am Präsenzunterricht teilzunehmen.

Zudem lässt das Infektionsgeschehen an den Schulen nicht auf die Klassenzimmer als potenzielle Orte für Ereignisse von Superspreading schließen. Die Zahlen sind vor Beginn der Herbstferien von den Kultusministerien der Länder zum jeweiligen Zeitpunkt erhoben worden. In den Ländern Bayern, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein waren ungefähr 0,04 Prozent der Schülerinnen und Schüler mit Corona infiziert. Als absolute Zahl ergibt sich damit 853 von rund zwei Millionen Schülerinnen und Schüler in Nordrhein-Westfalen, während die Rate der Infektionen in Berlin mit ungefähr 0,07 Prozent etwas höher gelegen hat und in Sachsen-Anhalt kein einziger Fall von Covid-19 an den Schulen verzeichnet wurde.

Unter den Lehrkräften war das Geschehen der Infektion ebenfalls überschaubar. In Berlin waren 0,14 Prozent und in Nordrhein-Westfalen 0,1 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer von Covid-19 betroffen. Gegenüber dem RND sagte die SPD-Politikerin und Bildungsministerin des Saarlandes Christine Streichert-Clivot, die Beobachtungen hätten ergeben, dass es kein stärkeres oder im Vergleich zu der übrigen Gesellschaft erhöhtes Infektionsgeschehen an Kitas und Schulen gegeben habe. Die Infektionen würden überwiegend außerhalb von Kitas und Schulen durch das hereintragen von außen stattfinden. Kitas und Schulen seien durch die gute Kontrolle und Regulierung während der Zeit von Covid-19 entsprechend sichere Orte. Ebenfalls auf einem vergleichsweise tiefen Niveau haben sich die Quarantäne-Maßnahmen an den Schulen in Deutschland bewegt. Mit dem Stichtag 7. Oktober 2020 sind in Nordrhein-Westfalen gesamthaft 98,1 Prozent der Schülerinnen und Schüler nicht von der Quarantäne betroffen gewesen. Der Anteil bei den Lehrkräften hat bei 95,7 Prozent gelegen. In diesem Bundesland haben sich per Stichtag in absoluten Zahlen 2.084 Lehrer und 23.327 Schülerinnen und Schüler in häuslicher Quarantäne befunden. Im bundesweiten Vergleich mussten in Berlin mit 0,5 Prozent der allgemeinbildenden Schulen und 1,76 Prozent der Klassen die meisten Schülerinnen und Schüler zeitweise auf Anweisung der Gesundheitsämter von zu Hause unterrichtet werden. Bayern, ebenfalls stark von Covid-19 betroffen, verzeichnete am 15. Oktober 2020 als Stichtag einen Anteil von rund 1,0 Prozent an Schülerinnen und Schüler in häuslicher Quarantäne.

Aus 15 von 16 Bundesländern liegen dem RND die Zahlen von betroffenen Schülerinnen und Schülern über Quarantäne-Maßnahmen und Covid-19-Infektionen vor. Das Bildungsministerium von Thüringen meldet, dass die Statistik aktuell noch in Bearbeitung sei. Das Bildungsministerium von Erfurt teilte mit, nach einer ersten Einschätzung sei es an den Schulen von Thüringen zu keinen Ansteckungsverläufen oder schweren Ausbrüchen gekommen.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, Ever True Smile

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