Stühle im Flur einer Schule

Verband der Grundschullehrerplädiert für einen Einsatz von Lehramtsstudenten an den Schulen

20.05.2020 - 07:52:08

Aufgrund der besonderen Lernsituation in den Grundschulen, befürwortet der Grundschulverband die Mitarbeit von Lehramtsstudenten zur Schülerbetreuung.

Im Gesundheitswesen werden Medizinstudenten in den Krankenhäusern eingesetzt, um dort die Behandlung von Patienten sicher zu stellen. Sie haben dort erheblich zu einer Entlastung des Fachpersonals beigetragen. Diese Strategie sollten wir uns zum Vorbild nehmen, schlägt Maresi Lassek, Vorsitzende des Grundschulverbands gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ vor. Der Einsatz von Studierenden wäre eine Win-win-Situation, von der alle Seiten profitieren könnten. Für die angehenden Grundschullehrer ist es die Möglichkeit, wichtige Berufserfahrung zu sammeln und auf diese Weise die theoretische Ausbildung wertvoll zu ergänzen. Für die Schulen würden sie eine ungeheure Entlastung bieten. Wir müssen derzeit die Klassenverbände in viele kleinere Lerngruppen aufteilen. Wir haben einfach nicht das Personal, um diese Kleingruppen ausreichend zu betreuen. In der gegenwärtigen Notsituation und vor den Herausforderungen den Schulbetrieb wieder hochzufahren, sind wir auf jede potentielle Hilfe angewiesen, urteilt Lassek. Doch nicht nur die Schulen und die Studierenden haben hier einen Vorteil, auch für viele Eltern ergäben sich neue Perspektiven. Ganz zu schweigen von den Kindern, die im Grundschulalter auf eine besondere Weise soziale Kontakte mit Gleichaltrigen brauchen. Das Problem ist, dass wir uns seit Jahren an den Grundschulen einem eklatanten Lehrermangel gegenübersehen. Die Politik hat lange zugesehen und wenig dagegen gemacht und jetzt in der Corona-Pandemie zeigen sich die Versäumnisse der letzten Jahre mit aller Wucht. Wir sind aufgrund der Personalsituation nicht in der Lage, die geforderte Kleingruppenbetreuung zu garantieren. Der Betreuungsaufwand für die Grundschulen ist nicht zu leisten. Zu dem bereits vorhandenen Lehrermangel, kommen aktuell auch noch die Probleme der Altersstruktur des Lehrkörpers hinzu. Viele Kollegen werden in den nächsten Jahren in Rente gehen. Jetzt gehören sie plötzlich zu einer Risikogruppe, die für einen Einsatz an den Schulen derzeit nicht in Frage kommt.
Auf die neuen Hygiene-Standards angesprochen, gibt sich die Präsidentin des Grundschulverbands optimistisch. Die Viertklässler, die jetzt als erste wieder Präsenzunterricht erhalten, hat die Verhaltensumstellung bislang sehr gut geklappt. Die Bilanz der Lehrer in der ersten Woche ist durchweg positiv. Die Schüler zeigten sich zwar sehr unsicher und gehemmt, aber die Vermittlung der neuen Regeln an den Schulen habe erstaunlich gut funktioniert, betont die Lehrervertreterin im „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Die Kinder haben sich da sehr offen und diszipliniert gezeigt. Dabei haben die Grundschüler mehr Verantwortungsbewusstsein gezeigt als etliche hochbezahlte Bundesliga-Profis, die das Ganze wohl nicht so ernst genommen haben.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, NeoMatrix

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