Strompreis, Energie

Strompreisentwicklung bis zum Jahr 2020

29.04.2014 - 22:50:15

Die Europawahl steht an. Mit ihrem Kreuz stimmen die wahlberechtigten Deutschen in diesem Jahr auch über EU-weite Steuern und kontinentale Energietarife ab. In der Bundesrepublik zeichnet sich auf dem Energiesektor schon seit einigen Jahren ein Trend ab: Dank Energiewende und politischer Querelen erhöhen sich die Stromtarife kontinuierlich. Aber bleibt das auch in Zukunft so?

Strom wird weiterhin teurer

Zuerst die schlechten Nachrichten: Haushalte und Unternehmen müssen derzeit so viel Geld für Ökostrom bezahlen wie nie zuvor. Die jüngste Reform sollte ja eigentlich eine Entlastung bringen, doch anscheinend ist die Lösung des Tarifproblems doch nicht so einfach. Die Kosten für die Herstellung von Strom dürften nämlich auch weiterhin steigen, da im Rahmen der Energiewende Kraftwerke, die erneuerbare Energie gewinnen, stark ausgebaut werden. Daher geht die Deutsche Energie-Agentur (dena) auch davon aus, dass die Tarife in den kommenden sechs Jahren um satte 20 Prozent steigen dürften. Geräte hoher Energieeffizienzklassen, neue Baukonzepte (Stichwort "Plusenergiehaus") und natürlich regelmäßige Strompreisvergleiche sollen den hohen Energiekosten entgegenwirken. Die Nutzung eines Vergleichsrechners kann den Verbrauchern bis zu 25 Prozent einsparen. Gerade Familienhaushalte profitieren durch den Wechsel zu einem günstigeren Anbieter meist stark. Für die Auswahl sollte man sich allerdings etwas mehr Zeit nehmen, da es neben den vier Energieriesen mehr als 900 weitere Anbieter gibt.

Günstige Stromanbieter: lieber zweimal hinschauen

Bevor man den neuen Vertrag unterschreibt, sollte man die Vertragskonditionen der im Internet vorgeschlagenen Stromanbieter lieber noch einmal ganz genau studieren. Wie lang ist die Vertragslaufzeit? Ergeben sich die günstigen Konditionen womöglich nur durch einen zeitlich begrenzten Neukundenbonus? Und welche Sonderkonditionen gibt es? Es ist nämlich nicht ungewöhnlich, dass schwarze Schafe in der Branche ihre Offerten so optimieren, dass sie relativ weit oben in den Rankings der Vergleichsportale auftauchen, auch wenn sie dort eigentlich nichts verloren haben.

Die Angst vor dem Discount-Anbieter

Der Wechselwille ist bei vielen deutschen Verbrauchern zwar vorhanden, doch sie fürchten den Schritt zu einem der kleinen, günstigen Anbieter. Aber selbst wenn so ein Versorger einmal bankrott gehen sollte, stünde der Kunde nicht ohne Strom da. In Deutschland herrscht die sogenannte Versorgungspflicht. Das heißt, dass im Ernstfall einfach der regionale Grundversorger übernehmen würde. In diesem Fall könnte man einfach noch einmal wechseln. Am Strom beziehungsweise an der Stromquelle ändert sich übrigens nichts. Der Wechsel findet also streng genommen nur auf dem Papier statt.