Kita

Bei der Kinderbetreuung gibt es immer mehr Erzieher

01.03.2020 - 13:43:24

In der Kinderbetreuung sind immer mehr Erzieher beschäftigt. Ob die Anzahl für zukünftigen Bedarf allerdings reicht, ist nicht klar.

In der Montagsausgabe der Zeitung die „Welt“ wird über eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion berichtet. Demnach gibt es mittlerweile immer mehr Beschäftigte bei der Kindererziehung. Jedoch ist zum derzeitigen Zeitpunkt nicht klar, ob diese Anzahl für den zukünftigen Bedarf ausreichen wird. In Zahlen ausgedrückt bedeutet das: Im Jahr 2013 gab es 579.637 männliche und weibliche Erziehungskräfte. Diese Zahl stieg um mehr als ein Drittel an. So konnte man 2019 schon 779.927 Erzieher in der Kinderbetreuung verzeichnen.

Bei den Männern lag 2019 der Anteil bei 9,4 Prozent, verglichen mit 7,3 Prozent im Jahr 2017. Unbeantwortet ließ die Bundesregierung die Frage, wie viele Fachkräfte man pro Kind brauche, damit das Verhältnis von Kind zu Betreuer als angemessen betrachtet werden kann. Auf Anfrage der FDP hieß es dazu nur, hierüber lägen bundesweit keine gesicherten Erkenntnisse und Zahlen vor. Vorausgegangen auf die Anfrage der FDP war eine Meldung, nach der das in Nürnberg ansäßige Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, kurz IAB, von Problemen bei der Rekrutierung von Erziehern und Erzieherinnen gesprochen hatte und zwar in überdurchschnittlichem Maße.
Älter als 55 sind derzeit im bundesweiten Durchschnitt mehr als 17,5 Prozent der pädagogischen Fachkräfte. In Zahlen entspricht das 114.294 Beschäftigten. Man geht davon aus, dass von diesen in den nächsten zehn Jahren viele Beschäftigte in den Ruhestand verabschiedet werden, so die Bundesregierung. In Ausbildung zum Erzieher befanden sich im Jahr 2018 und 2019 107.322 Männer und Frauen. Matthias Seestern-Pauly, Sprecher der FDP-Fraktion für kinder- und jugendpolitische Angelegenheiten, findet das nicht nachvollziehbar. Warum SPD-Familienministerin Giffey mehr auf die pauschale Beitragsfreiheit für Kitas setze und mit dem von ihr so bezeichneten „Gute-Kita-Gesetz“ werbe, erschließe sich ihm nicht. Es sei von entscheidender Bedeutung, die Koordinaten von Fachkräften vor Ort deutlich zu verbessern. Der FDP-Politiker ist fest davon überzeugt, dass man einen Schlüssel über Fachkraft pro Kind brauche, der tatsächlich auch objektiven Kriterien entspreche. Eingeschlossen sollten darin klare Zeitkontingente sein, die man für Leistungen von Kindertagesstätten brauche, sagte Seestern-Pauly gegenüber der Welt. Seiner Meinung nach lasse man Personal in der Bildung kleiner Kinder im Stich. Er nannte dies „fatal“. Man müsse sich daher nicht wundern, wenn sich nur wenige Absolventen der Fachschule vorstellen könnten, in ihrem Beruf bis zur Rente zu bleiben. Dies seien nur ein Drittel der Absolventen.

Redaktion ad-hoc-news.de, A & Omega

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