Währungskrieg, Gefahr

Währungskrieg – vor allem Gefahr oder Chance für Anleger?

08.12.2015 - 21:47:13

Viele Jahre war der Handel mit einzelnen Devisen und Währungspaaren weitgehend institutionellen Investoren vorbehalten. Denn nur sie konnten über das nötige Kapital verfügen, das es braucht für Gewinne am Devisenmarkt, der im internationalen Sprachgebrauch auch als Forex bezeichnet wird. Durch das Aufkommen der Online-Broker und die neuen Handelssysteme war der Einstieg auch für Privatanleger ohne üppiges Budget möglich. Differenzkontrakte und der normale FX-Handel bieten generell Chancen. Doch die Lage am Markt ist nicht immer so durchsichtig, wie es sich normale Anleger wohl wünschen, wenn sie mit ihren Ersparnissen spekulieren. Zudem beeinflussen die Devisenkurse auch die anderen Märkten, gerade die großen Aktienindizes leiden mitunter unter akuten Einbrüchen der Währungskurse. So verbucht der Dax aktuell immer wieder spürbare Rückschläge, deren Grund welt.de nicht zuletzt im Kurs-Sinkflug der chinesischen Währung Yuan sieht.

China erreicht Anstieg der Export-Nachfrage

Die chinesische Regierung in Beijing steht in der Kritik, weil innerhalb kurzer Zeit mehrfach eine Abwertung ihrer Währung vorgenommen hat. Denn eine objektive wirtschaftliche Notwendigkeit sehen die Analysten im Ausland nicht. Eher gehe es der Regierung in erster Linie darum, ihre Position in der Weltwirtschaft zu verbessern. Denn ein geringerer Wert der heimischen Währung führt zu billigeren Produkten und somit im zweiten Schritt zu einem steigenden Exportaufkommen.

Die Kritik aus dem Ausland lässt Chinas Notenbank weitgehend kalt. Vorwürfe in Richtung China bringt zum Beispiel der deutsche Außenhandelsverbands BGA zum Ausdruck, wie sueddeutsche.de berichtet. Tatsächlich aber ist die Volksrepublik keineswegs der einzige Teilnehmer am vermeintlichen Währungskrieg, vor dem mancher Analyst aktuell hat. Vielmehr gibt es auch etliche Stimmen, die darauf hinweisen, auch Europa gehe schon seit einiger Zeit sehr ähnlich vor. Des Öfteren tauchte der Begriff des „Abwertungswettlaufs“ in der Berichterstattung auf.

Sinkende Währungskurse – höhere Rendite für FX-Händler?

Nicht gänzlich unberechtigt, denn die Gemeinschaftswährung Euro hat schon seit längerem immer wieder an Wert verloren, was den Unternehmen in der Eurozone teils einen wirtschaftlichen Vorteil einbringen konnte. Ganz unschuldig scheinen die Euro-Länder oder die Europäische Zentralbank also nicht zu sein an der chinesischen Vorgehensweise. Gleiches gilt für die US-Notenbank FED. Auch sie hält die Zinsen auf einem niedrigen Niveau, um ein Wachstum der Binnenwirtschaft und eine stabile Position der amerikanischen Unternehmen im Wettbewerb mit der Konkurrenz im Ausland zu erreichen. Was die Abwertungen der Währungen für den Devisenmarkt bedeutet, erfahren interessierte Anleger mit minimalen Aufwand z.B. über http://www.deutschefxbroker.de und andere Portale, die sich mit dem FX-Trading befassen. Dort wird zudem offensichtlich, welche Chancen der Devisenhandel bei richtigen Einschätzungen bieten kann.

Abwertungen mit dem Ziel einer Marktöffnung?

In der Debatte um einen möglichen (oder nach Auffassung manches Beobachters bereits bestehenden) Währungskriegs kommt die FAZ zu dem Ergebnis, dass ein solcher Krieg nicht im Sinne Chinas sei. Auch wenn nicht jeder versteht, welche Ziele das Land mit seinem Engagement an dieser Stelle genau verfolgt. Teils wird darüber gemutmaßt, die Währungspolitik sei vielmehr Chinas Grundsteinlegung für eine zunehmende Öffnung der Kapitalmärkte. Denn die Volksrepublik unternimmt zusehends Versuche, engere Kontakte zum Westen zu knüpfen. Die Verantwortlichen haben scheinbar erkannt, dass es manchen Bereichen der Wirtschaftsbereichen eben nicht reicht, sich allein auf die eigenen Stärken zu verlassen.

China ist nicht allein am „Währungskrieg“ beteiligt

Und selbst wenn es in den kommenden Wochen und Monaten abermals zu Abwertungen des Yuan kommen sollte, müssen in der jetzigen Situation nicht direkt Ängste geschürt werden. Die WirtschaftsWoche zitiert nicht ohne Grund Experten der Weltbank, die zumindest in einem gewissen Rahmen Entwarnung geben. So heißt es, die Auswirkungen von Abwertungen und selbst eines Währungskrieges wären im Ernstfall nicht mit den Export-Folgen vergleichbar, wie es noch vor zwei Jahrzehnten der Fall gewesen wäre. Schwächere Währungskurse gibt es nicht nur in Fernost und Europa. Auch die USA, Brasilien und andere Länder haben durch Senkungen ihrer Leitzinsen in den vergangenen Jahren auf die neuen Marktbedingungen reagiert, ohne dass gleich gravierende Konsequenzen zu erkennen waren. Doch wenn China aktiv wird, wittert man im Ausland direkt Gefahren für die Weltwirtschaft.

@ ad-hoc-news.de