Von rund 300.000 geplanten Fahrten im Fernverkehr konnte die Deutsche Bahn mehr als ein Prozent nicht realisieren.

23.01.2020 - 10:02:27

Mehrere Tausend Fernzüge der Bahn fielen 2019 aus.

Laut Bundesverkehrsministerium strich die Bahn im vergangenen Jahr 3.700 Verbindungen. Es beantwortete damit eine Anfrage des Verkehrspolitikers Torsten Herbst (FDP). Besonders im Dezember hatte der Staatskonzern demnach massive Probleme mit der Zuverlässigkeit, wie die "Rheinische Post" berichtete. Besonders das Premiumprodukt der Bahn kämpfte mit der Zuverlässigkeit. Allein im Dezember wurden 580 ICE-Ausfälle registriert. Damit wurden 3,9 % aller Verbindungen gestrichen. Bei den Intercitys waren 1,4 % der Züge betroffen. Im Jahresschnitt fielen 0,9 % der Fernzüge aus. Torsten Herbst sah darin die Bestätigung, dass die Bahn Ihre Probleme mit der Zuverlässigkeit nicht in den Griff bekommt. Für zahlreiche Fahrgäste sei dies ein nicht hinzunehmender Zustand. Täglich waren sie Unpünktlichkeit oder gar Zugausfällen ausgesetzt. Bisherige Versprechen des Staatsbetriebes brachten keine Lösung. Der Verkehrspolitiker forderte ein Eingreifen der Bundesregierung. Die Bahn wies über einen Sprecher die Vorwürfe zurück. Zugausfälle entstünden durch extreme Ereignisse. Neben Witterungseinflüssen und Personenunfällen gab die Bahn betriebsbedingte Gründe an. Auch die Technik sorgt für Unzuverlässigkeit. Die Ursachen sind vielfältig. Französische Streiks wirkten sich auf den Fahrplan der Bahn ebenso aus wie die Hitze im Sommer, erklärte der Vertreter des Bahnunternehmens. Auf der Strecke zwischen Köln und Rhein/Main sorgte ein ICE-Brand für Ausfälle und Verspätungen. Der Bahnsprecher beschwichtigte, dass insgesamt weniger als ein Prozent aller Fahrgäste betroffen waren. Pro Bahn sieht die Bahn in der Pflicht. Der Fahrgastverband forderte mehr Reservezüge. Außerdem seien die Informationen zu Unregelmäßigkeiten verbesserungswürdig. Der Ehrenvorsitzende des Verbandes, Karl-Peter Naumann, sieht Handlungsbedarf bei der Pünktlichkeitsstatistik. Die Bahn müsse sich ehrlicher machen. Einen ausgefallenen Zug einzurechnen, sei schwierig. Naumann fragte, welcher Wert dafür festlegt wird? Einen ganzen Tag? Pro Bahn empfahl, neben den Werten zur Pünktlichkeit auch die Zahl der eingesetzten Ersatzzüge und der ersatzlos ausgefallenen Verbindungen zu veröffentlichen.
@ ad-hoc-news.de

Weitere Meldungen

EU will heimische Wirtschaft stärken - und sucht Geld. Dafür braucht es Geld. Die EU will im internationalen Wettbewerb mit Amerika und Asien den Anschluss nicht verlieren. (Wirtschaft, 18.04.2024 - 20:15) weiterlesen...

EU will heimische Wirtschaft stärken - und sucht Geld Konkurrenz im Westen und Osten, Kriege und Krisen: Die Staats- und Regierungschefs der EU wollen die Wirtschaftspolitik der Staatengemeinschaft schnell an aktuelle Herausforderungen anpassen. (Wirtschaft, 18.04.2024 - 20:12) weiterlesen...

EU-Gipfel für Änderung der europäischen Wirtschaftspolitik. Das ist auch auf höchster EU-Ebene angekommen - jetzt wird über Abhilfe diskutiert. Konkurrenz aus dem Osten und Westen bereitet der europäischen Wirtschaft Kopfschmerzen. (Wirtschaft, 18.04.2024 - 19:10) weiterlesen...

IW warnt vor überzogenen Lohnabschlüssen Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) warnt davor, dass hohe Forderungen der Gewerkschaften bei den Tarifverhandlungen in der Chemie- und Baubranche sowie dem Bankwesen die Inflation wieder hochtreiben könnten. (Wirtschaft, 18.04.2024 - 12:18) weiterlesen...

Bundesbank: Wirtschaft dürfte zu Jahresanfang leicht gewachsen sein Die Konjunktur in Deutschland hat sich nach Einschätzung der Bundesbank etwas aufgehellt. (Wirtschaft, 18.04.2024 - 12:15) weiterlesen...

Weltwirtschaft droht durch Klimafolgen stark zu schrumpfen. Andere Maßnahmen würden die Wirtschaft deutlich weniger teuer zu stehen kommen. Die Klimakrise bedroht Forschern zufolge auch den ökonomischen Wohlstand. (Wirtschaft, 17.04.2024 - 17:01) weiterlesen...