Deutschland, Einzelhandel

Schnell ein belegtes Brötchen von der Mitnahmetheke? Die Umsätze sind in diesem Gastronomiesegment wieder gestiegen.

08.08.2023 - 13:03:33

Gastronomieangebote im Handel wieder stärker gefragt. Doch das Problem mit dem Personalmangel besteht weiterhin.

Die Gastronomieangebote im Handel von der Mitnahmetheke bis zum im Laden integrierten Restaurant sind wieder deutlich stärker gefragt. Nach der pandemie-bedingten Nachfragedelle erreichten die Umsätze bereits im vergangenen Jahr mit gut 10 Milliarden Euro wieder das Vor-Corona-Niveau, wie eine am Dienstag veröffentlichte Studie des Kölner Handelsforschungsinstituts EHI ergab.

Für das laufende Jahr rechnen die befragten Händler mit einem weiteren Wachstum der Umsätze um 9 Prozent auf 11 Milliarden Euro. Das Wachstum sei allerdings nicht unerheblich von der Preisentwicklung getrieben, hieß es in der Untersuchung.

«Die positive Entwicklung der Handelsgastronomie ist erfreulich, es gibt aber deutliche Herausforderungen», sagte der Leiter Forschungsbereich Handelsgastronomie beim EHI, Olaf Hohmann. Vor allem der Personalmangel und die zunehmende Preisorientierung der Kundinnen und Kunden stellten die Branche vor große Herausforderungen.

Von Hausmannskost bis Pizza

Der Durchschnitts-Bon bei Einkäufen in der Handelsgastronomie lag zuletzt der Studie zufolge bei 5,43 Euro. Bei der Speisenauswahl der Verbraucherinnen und Verbraucher dominierten weiter die «Klassiker» der Handelsgastronomie. In über 50 Prozent der Filialen wurden am häufigsten belegte Brötchen, Hausmannskost, Fleischkäse, Pizza und Pasta verkauft. In weiteren 25 Prozent der Filialen waren es überwiegend Frikadellen und Hähnchen. Bei den Getränken dominierten Softdrinks, Kaffee und Wasser.

Die treuesten Kunden der Handelsgastronomie sind der Studie zufolge Menschen ab 45 Jahre. Auf sie entfallen über 60 Prozent aller Umsätze - mit steigender Tendenz. Dagegen nutzen Kundinnen und Kunden im Alter bis 24 Jahre immer seltener die gastronomischen Angebote des Handels.

Trotz der seit Jahresbeginn geltenden Mehrwegangebotspflicht dominiert der Studie zufolge in der Handelsgastronomie immer noch der Einsatz von Einwegverpackungen. Nur in 7 von 100 Fällen kämen bei der Abgabe von Speisen und Getränken Mehrwegverpackungen zum Einsatz.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Krankmeldungen im Einzelhandel auf höchstem Stand seit 2003. Laut einer Untersuchung der AOK Rheinland/Hamburg gibt es eine starke Zunahme von Fehlzeiten wegen psychischer Probleme. Beschäftigte im Einzelhandel sind immer häufiger krank. (Wirtschaft, 18.12.2025 - 17:36) weiterlesen...

Aldi Süd unterliegt im Streit um Preisrabatte erneut. Die Auseinandersetzung ist damit aber womöglich noch nicht beendet. Führen Preisangaben in der Werbung von Aldi Süd Kunden in die Irre? Das Oberlandesgericht Düsseldorf hat dies geprüft. (Wirtschaft, 18.12.2025 - 13:51) weiterlesen...

Topp Holding darf sich an Buchhändler Hugendubel beteiligen. Das Bundeskartellamt hat keine Bedenken. Die Muttergesellschaft des Buchgroßhändlers Libri darf bei Hugendubel einsteigen. (Wirtschaft, 17.12.2025 - 11:58) weiterlesen...

Schmerzmittel bei dm: Drogerien drängen auf Gesundheitsmarkt Drogerien setzen auf Gesundheit als Megatrend - und streben auf einen Markt, in dem Milliardensummen ausgegeben werden. (Wirtschaft, 12.12.2025 - 16:40) weiterlesen...

Drogeriemarkt-Kette dm startet Online-Apotheke. Was sich für Kundinnen und Kunden jetzt ändert und warum der Apothekerverband warnt. Kopfschmerztabletten per Mausklick: dm steigt ins Online-Arznei-Geschäft ein. (Wirtschaft, 12.12.2025 - 15:52) weiterlesen...

Warum sinken die Preise für Orangensaft?. In den letzten Jahren waren die Preise stark gestiegen. Der Saft ist aber längst nicht mehr so gefragt, wie er mal war. Kunden können sich freuen: Orangensaft ist wieder etwas günstiger geworden. (Wirtschaft, 12.12.2025 - 04:00) weiterlesen...