Möbel, Unternehmen

Roller Möbelhaus – die Geschickte eines des erfolgreichsten deutschen Möbeldiscounts

17.11.2014 - 09:35:53

Als größter deutscher Möbeldiscount ist Roller praktisch jedem ein Begriff. Mehr als 100 Filialen in ganz Deutschland verteilt laden zum günstigen Möbelkauf ein. Wer lieber online einkauft, kann dies im Roller Möbel-Onlineshop tun. Angebote und Aktionen werden über Fernsehwerbung, Prospekte, Google + und Facebook verbreitet und kommen gut an, wie es beispielsweise die 41.860 Facebook-Fans (Stand: 21.10.2014) deutlich machen.  Und auch ein YouTube Kanal gehört zu Roller. Dort werden neben den Werbespots Wohnideen, DIY-Videos, Haushaltstipps und dergleichen präsentiert. Bei solch einem erfolgreichen Geschäftsmodell will man mehr Hintergrundwissen erfahren: Wer steckt hinter Roller? Wie hat alles angefangen?

Möbel Roller – wie alles begann

Im Jahre 1969 gründen die Brüder Michael und Wolfgang Marquardt das Unternehmen in Wiedenbrück/Westfalen und verkaufen in einer Lagerhalle Möbel zu günstigen Preisen. 

1982 übernimmt Hans-Joachim Tessner die Leitung des Unternehmens. Tessner kommt aus einer Möbelhändler-Familie und leitet zu der Zeit das Familienunternehmen Möbel Unger. Die Brüder Marquardt behalten zwar zunächst noch Anteile, verkaufen diese jedoch 1986 und 1989. Unter der Leitung von Tessner kommen dann die ersten Veränderungen:  Zuerst öffnet 1986 der erste Roller-Markt in Georgsmarienhütte seine Türen und 1988 zieht die Unternehmensleitung nach Gelsenkirchen-Erle. Weitere Filialen kommen nach und nach hinzu, sodass es 1996 bereits 50 Filialen zum Möbelkauf einladen. Die Roller Möbeldiscounts gewinnen Anfang der 90er an Beliebtheit und Bekanntheit, was dazu führt, dass Tessner den Spitznamen „Aldi des Möbelhandels“ erhält.

Ab 2004 können Kunden nicht nur vor Ort in den Filialen, sondern auch im Online-Shop einkaufen oder die im Internet angebotenen Produkte telefonisch bestellen. In der Saison 2005/2006 wird Roller Möbel außerdem der Sponsor des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04. Diese Partnerschaft wird 2013 vertraglich bis zum 30.Juni 2016 verlängert.

2007 übernimmt Tessner Roller Möbel schließlich vollständig. Bis dahin hatte die Familie Rehkopf (Inhaber von Teppich Domäne Harste, heute Tedox) 25,1% Anteile. Von da an gehört Möbel Roller zur Tessner Gruppe, zu der auch tejo Wohnwelt, tejo‘s SB Lagerkauf, Möbel Schulenburg, Möbel Klingeberg, MEDA Gute Küchen und Möbelpark Sachsenwald gehören. Im gleichen Jahr startet Möbel Roller mit deutschlandweiter TV-Werbung.

Roller heute – „Clever einrichten“     

„Clever einrichten“ lautet der aktuelle Slogan von Roller. Gemeint ist damit der problemlose Einkauf vor Ort (aber auch im Internet): Mehr als 10.00 Möbel zum Mitnehmen werden in jeder Filiale angeboten – und zwar zu einem vergleichsweise niedrigen Preis. Das Sortiment umfasst Möbel und Wohnaccessoires, wie Gardinen, Teppiche, Bodenbeläge, Farben und Tapeten. In den größeren Filialen erwarten Kunden außerdem zusätzliche Fachmärkte, wie Polster Power, mega-Küchen-Welt, Nordisches Möbel-Lager und trend discount.

Die Anzahl der Filialen beträgt aktuell ca. 112, doch Roller ist weiterhin auf Expansionskurs und sucht neue Verkaufsflächen für weitere Filialen. Ungefähr 4.000 Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen (Stand: April 2014) aktuell. Ein familiäres Miteinander ist der Unternehmensführung besonders wichtig, was unter anderem an der hohen Ausbildungs- und Übernahmequote zu sehen ist.     

Was macht Roller Möbel so erfolgreich?

Als filialstärkster Möbeldiscount Deutschlands erzielte Roller Möbel im Jahre 2011 einen Umsatz von 1,2 Milliarden Euro. Und durch das Hinzukommen weiterer Filialen ist zu erwarten, dass der Umsatz weiter steigt. Doch was macht das Unternehmen so erfolgreich? Zum einen ist es natürlich der Multi-Channel-Ansatz, ohne den ein modernes Unternehmen heute einfach auf der Strecke bleibt. Dank dem Online-Shop können Möbel über Desktop-PC, Tablet und Smartphone gekauft oder zumindest ausgewählt werden, um sie dann vor Ort ausführlicher zu begutachten. Über die telefonische Hotline können Bestellungen ebenfalls gemacht oder weitere Informationen eingeholt werden.    

Doch was Roller vor allem für seine Zielgruppe so sympathisch macht, ist seine Authentizität. Roller Möbel ist ein Möbeldiscount und präsentiert sich über alle Marketingkanäle auch so. Dabei wird eine zur Zielgruppe passende Tonalität und Optik gewählt – und zwar, ohne zu billig oder aufdringlich zu wirken, wie es oft bei Discountern der Fall ist. Das hat Roller offenbar nicht nötig, weil der Discounter aufgrund seines mehr als 50-jährigen Bestehens und der zahlreichen Filialen ein fester Brand ist, bei dem man weiß, was sich hinter der Marke verbirgt.