Internet-, Offline-Werbung

Internet- oder Offline-Werbung – Wem gehört die Zukunft?

12.08.2014 - 11:07:00

 

Internetriesen wie Facebook füllen ihre Kassen vor allem mit geschalteter Werbung – so beliefen sich Facebooks Umsatzzahlen durch mobile Werbeanzeigen für das zweite Quartal 2014 auf 2,2 Milliarden Dollar. Dies bedeutet einen Zuwachs von 138 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch für Google stellt die geschaltete Werbung die Haupteinnahmequelle dar. Aber profitieren die werbenden Unternehmen ebenso stark?

Zweifelhafte Erfolgsaussichten: Facebook- und Youtube-Werbung

Das Wall Street Journal befragte 728 Kleinunternehmen nach der Wirkung ihrer geschalteten Facebook-Werbung. 19 Prozent der befragten Unternehmen erklärten, ihr Umsatz oder Bekanntheitsgrad habe sich vergrößert. Über die Hälfte, nämlich 55 Prozent, gaben jedoch an, die Werbeanzeigen hätten keinerlei positive Effekte bewirkt. Die restlichen 26 Prozent waren sich nicht sicher. Dennoch herrscht ein immer stärkerer Wettbewerb um Facebooks Anzeigeflächen. Daraus resultiert, dass die Anzeigen teurer werden und sich mittelständische Unternehmen diese nicht mehr leisten können. Ähnlich verhält es sich mit Werbevideos auf Youtube. Nur in 6 Prozent der Fälle werden die den eigentlichen Videos vorgeschalteten Werbe-Clips komplett angeschaut. Allerdings müssen die Unternehmen nur dann zahlen, wenn das Werbevideo mindestens 30 Sekunden lang angesehen wird. Somit machen Unternehmen mit dieser Art Werbung zwar weniger Verlust, ein starker positiver Effekt ist dennoch nicht zu erwarten. Studien dazu liegen allerdings nicht vor. Der Grund für den geringen positiven Effekt beider Werbearten ist, dass sich User gestört und nur selten angesprochen fühlen. Zwar werden Facebook-Anzeigen personalisiert und nur einer bestimmten Userschaft mit ausgewählten Interessen angezeigt, doch die unschönen Werbebanner am Rand der Facebook-Seite werden selten positiv wahrgenommen. Youtube-Werbevideos empfinden User als aufdringlich, denn sie verzögern das eigentliche Ziel des Users und werden in 94 Prozent der Fälle sobald wie möglich übersprungen.

Immernoch wichtig: Offline-Werbung

Viele Unternehmen verzichten daher komplett auf Internet-Werbung und sogar auf eine eigene Internet-Präsenz, besonders Handwerksunternehmen und Dienstleister. Dabei suchen Verbraucher und potentielle Kunden gerade nach diesen Branchen in erster Linie online. Häufig würde ein einfacher Eintrag bei Google bereits genügen, um gefunden zu werden. Schließlich zeigt Google die nächstgelegenen Dienstleister über Google Maps an. Wer keine Webseite hat und bei Google nicht gelistet ist, erscheint allerdings nicht in der Anzeige und vertut so eine Chance auf Neukundengewinnung. Unternehmen, die keinerlei Online-Werbung schalten, setzen stattdessen meist weiterhin auf konventionelle Offline-Werbung. Dazu gehören Einträge in die Gelben Seiten, Flyer oder Werbeplakate. Die Gelben Seiten verlieren besonders bei der Generation unter 40 Jahren jedoch immer mehr an Bedeutung. Unternehmen hingegen, die von Laufkundschaft leben, können durchaus noch immer von Offline-Werbung profitieren. Beliebte Mittel sind Plakate oder aussagekräftige Klebefolien an den Schaufenstern, die Unternehmen über Hersteller wie Bilder.de im Internet bekommen können.

Wann ist welche Werbung sinnvoll?

Facebook-Anzeigen stellen sich selten als erfolgreich heraus. Für Unternehmen mit einer Nischen-Zielgruppe können sie dennoch effektiv sein, sofern die Anzeigen gründlich personalisiert geschaltet werden. Auch Offline-Werbung ist noch immer bedeutsam, besonders für Unternehmen, die von Laufkundschaft leben. Eine gut durchdachte Kombination aus beidem stellt sich jedoch als am effektivsten heraus. Darüber hinaus stellt ein Eintrag bei Google ein Muss für jedes Unternehmen dar, um gefunden zu werden. Der Weg von offline zu online ist nicht selten mit Schwierigkeiten verbunden und der Notwendigkeit, Erfahrungswerte zu sammeln. Unternehmen sollten sich mit den Bedürfnissen ihrer Zielgruppen auseinandersetzen, um einen effektiven Mittelweg zu finden. Es ist jedoch davon abzuraten, sich nur auf Online- oder Offline-Werbung zu konzentrieren.

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