Wohnhaus

Immobilienunternehmen erwarten gigantische Krise

15.05.2020 - 16:49:39

Die Immobilienwirtschaft rechnet wegen wegen der andauernden Konsumschwäche aufgrund der Corona-Krise mir schwerwiegenden Folgen für Einzelhändler und ihre Vermieter.

Andreas Mattner, der Präsident des ZIA (Zentraler Immobilien Ausschuss), sagte dem Nachrichtmagazin, Deutschland stehe "am Anfang einer gigantischen Krise". Der Einzelhandel habe innerhalb eines Monats etwa 30 Milliarden Euro Umsatz eingebüßt und die Eigentümer von Handelsimmobilien bis zu 70 Prozent ihrer üblichen Mieteinnahmen verloren.

Trotz der Wiedereröffnungen sei auch für die Monate Mai und Juni nur mit Teilzahlungen zu rechnen. Niemand sei imstande, einen Ausfall in einer derartigen Höhe unbeschadet zu überstehen, kein Einzelhändler und auch kein Eigentümer, klagte Mattner. Demnächst leerstehende Flächen seien in der aktuellen Zeit nur sehr schwierig neu zu vermieten. Der ZIA-Präsident erklärte: "Wir werden die Innenstädte", so wie man sie seit Jahrhunderten kenne, "im kommenden Jahr nicht mehr wiedererkennen".

Besonders schwer wurden die Einkaufszentren von der Corona-Krise getroffen. Die Kundenfrequenz dort liegt nach Angaben des Analyseunternehmens Hystreet derzeit niedriger als in den Fußgängerzonen der Städte. Andreas hohlmann, der Deutschlandchef des französischen Immobilien- und Investmentunternehmens Unibail-Rodamco-Westfield (URW), sagte dem "Spiegel", es gehe in der jetzigen Phase nicht mehr "darum, Renditeziele zu erreichen.". Es gehe für Mieter und Vermieter viel mehr ums Überleben. URW betreibt in Deutschland insgesamt 24 Shoppingcenter, darunter das Centro in Oberhausen, das die größte Shopping Mall Deutschlands ist.

Der ZIA schlägt daher die Auflage eines Hilfsprogramms für Gewerbeimmobilien vor. Sein Konzept ist auf ein Jahr ausgelegt, in dem Händler zahlten die halbe Miete zahlen, Eigentümer auf 25 Prozent verzichten und das restliche Viertel vom Staat beigesteuert werden. Die massivenLasten könne man nur gemeinsam tragen, so erklärte der ZIA-Präsident dem "Spiegel". Die Krise werde anhalten, und zwar bis weit in das nächste Jahr, da sei er sicher. "Der Niedergang" stehe bereits jetzt fest, "es geht nur noch darum, das Ausmaß zu begrenzen".

 

Redaktion ad-hoc-news.de, RSM

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