Hauseinbrüche, Wohnungseinbruchdiebstähle

Hauseinbrüche in der Bundesrepublik haben drastisch abgenommen!

12.07.2019 - 12:30:00

Im letzten Jahr sind die Wohnungseinbruchdiebstähle bundesweit um 16 Prozent gesunken, trotzdem verursachten die Einbrecher einen Schaden von rund 260 Millionen Euro.

Die Einbrüche und die Einbruchsversuche sind in den letzten Jahren gesunken. Während 2015 noch 167.136 Einbrüche gemeldet wurden, sank die Anzahl in 2016 auf 151.265 und in 2017 auf 116.540. Letztes Jahr wurden "nur" noch 97.504 Einbrüche in der Bundesrepublik Deutschland erfasst.

In den Statistiken werden aber die Einbruchsversuche gewertet, bei denen die Täter es nicht in das Haus oder die Wohnung geschafft haben. Das hängt auf der einen Seite mit der Sicherung der Objekte zusammen, da sich die Einwohner besser schützen. Auf der anderen Seite hat sich auch die Polizei auf die Prävention von Einbrüchen spezialisiert und schützt gefährdete Gegenden besser. Trotzdem soll dies nicht von der schlechten Aufklärungsquote von Einbrüchen ablenken. Nur 18,1 Prozent der Verbrechen werden aufgeklärt.

Wann wird am häufigsten eingebrochen?

Die dunklen Jahreszeiten bieten die besten Möglichkeiten für Einbrüche. Die Dunkelheit bietet den Verbrechern mehr Schutz. Besonders beliebt ist der Freitag und der Samstag für Einbrüche, mehr als ein Drittel der Einbrüche finden an diesen beiden Tagen statt. Am häufigsten finden Einbrüche zwischen 20:00 Uhr und 22:00 Uhr statt. In diesen Stunden ist die Möglichkeit, dass keine Bewohner anwesend sind, am häufigsten. Logischerweise wählen die Einbrecher in der Regel diese Zeiträume, an denen die Entdeckungsgefahr am geringsten ist.

Interessant wird es bei der Täterdefinition. Die schlechten Aufklärungsraten erklären sich selber, weil über 80 Prozent der Einbrüche von Gelegenheitstätern vorgenommen werden. Sie nutzen gekippte Fenster oder unverschlossene Türen. Die Polizei muss aber auch feststellen, dass sich die Täter in Gruppen organisieren. Diese Gruppen suchen dann gezielt nach Einbruchsmöglichkeiten. Es kommt daher nur noch selten vor, dass die Täter Objekte länger beobachten, um den Einbruch vorzubereiten.

Welche Vorsichtsmaßnahmen sollten getroffen werden?

Da 80 Prozent der Einbrecher Gelegenheitstäter sind, werden die meisten Einbrüche mit einfachen Werkzeugen verübt, die leicht zu verstecken sind. Ihre Ziele sind deshalb auch Türen und Fenster, die leicht aufzuhebeln sind, oder mit Schlössern, die leicht zu knacken sind. Das Ziel der Gelegenheitstäter ist es leicht in die Objekte zu gelangen und auch schnell wieder zu verschwinden. Die Beute muss dafür leicht zu transportieren zu sein.

Einer der einfachsten Vorsichtsmaßnahmen ist deswegen immer die Türen und Fenster vollständig zu verschließen, wenn das Haus oder die Wohnung verlassen wird. Dies sollte selbst bei kurzer Abwesenheit geschehen, weil die Täter genau bei diesen Gelegenheiten zugreifen.

Die Haustür ist einer der vulnerabelsten Objekte, weil sie die erste Barriere für die Einbrecher ist. Sie sollte besonders geschützt sein und es dem Einbrecher so schwer wie möglich machen. Moderne System bieten elektronischen Schutz vor Einbrechern und erlauben den Zugang nur per Fingerabdruck. Was bis vor kurzem nur für Hochsicherheitsgebäude angeboten wurde, biete die Firma Pirnar jetzt auch für private Häuser und Wohnungen an. Die Eingangstüren lassen sich nur durch einen Fingerprint-Scanner öffnen und die Griffstangen werden nur ausgefahren, wenn sich dir Bewohner vorher identifiziert haben. Den Einbrechern bieten sie keinen Angriffspunkt mehr.

Welche Objekte sind besonders gefährdet?

 In den Statistiken konnte nicht festgestellt werden, welche Objekte besonders oft durch Einbrecher geöffnet wurden. Im Prinzip sind also alle Objekte gleich gefährdet.

Genauso verhält es sich mit den Verstecken. Egal wie kreativ die Bewohner die Wertgegenstände verstecken, sie werden auch von den Einbrechern gefunden. Schmuck und Bargeld sind auch in leeren Konservendosen oder im Gefrierfach nicht sicher. Die einzige Hürde für Einbrecher sind Tresore, wenn sie die geprüften Widerstandsklassen besitzen.

Machen Sie es den Einbrechern so schwer wie möglich!

Im Volksmund heißt es, "wer wirklich einbrechen will, der schafft es auch! ". In der Praxis ist dies aber nicht wahr. Sie können es den Einbrechern so schwer wie möglich machen in die Objekte einzudringen, oder es sogar unmöglich machen. Dabei handelt es sich nicht immer um teure technische Maßnahmen, sie können es den Verbrechern auch die einige Verhaltensregeln so schwer wie möglich machen, in Ihre Wohnung oder Haus einzudringen.

Um die Aufklärungsrate bei Einbrüchen zu verbessern, ist die Polizei auf Ihre Mithilfe angewiesen, deswegen sollten Sie die Augen offen halten und alles verdächtige der Polizei melden.

Mit folgenden Maßnahmen können Sie es den Einbrechern schwer machen:

  • Schließen Sie immer alle Türen und Fenster vollständig. Vergessen sie dabei auch nicht die Balkon- oder Terrassentüren! Versichern Sie sich bei dem Verlassen der Wohnung oder dem Haus immer mit einem kurzen Gang durch alle Räume, auch wenn Sie nur kurz weg sind.
  • Verstecken sie nie einen Zweitschlüssel für Notfälle, auch wenn das Versteck noch so genial ist. Wenn Sie Ihre Schlüssel einmal verlieren sollten, dann wechseln Sie die Schlösser aus.
  • Wenn Sie in den Urlaub fahren, sollten Sie sicherstellen, das Ihr Briefkasten immer entleert wird und die Rollläden regelmäßig geschlossen und geöffnet werden. Wenn das Licht abends angeschaltet wird, schreckt das Einbrecher ab. Sie können dies mit preisgünstigen Zeitschaltern machen.
  • Hinterlassen Sie auf Ihrem Anrufbeantworter keine Hinweise, dass Sie sich im Urlaub befinden. Am besten verändern Sie Ihren Ansagetext gar nicht.
  • Wenn jemand an der Tür klingelt, sollten Sie sich immer versichern, wer der Besucher ist und nicht einfach öffnen. Lassen Sie sich von unbekannten immer den Ausweis zeigen, auch wenn es sich um GEZ-Mitarbeiter oder Handwerker handelt.
  • Reagieren Sie immer, wenn jemand an der Tür klingelt. Es könnte sich um Einbrecher handeln, die Ihre Anwesenheit überprüfen wollen.
  • Verständigen Sie im Falle eines Einbruchs immer die Polizei. Wenn Sie auf die Einbrecher treffen, sollten Sie nicht den Helden spielen. Einbrecher sind normalerweise keine Gewaltverbrecher, sie sollten es aber auch auf keine Fälle auf eine Konfrontation ankommen lassen. Am besten ist es sich so viele Merkmale der Täter einzuprägen. Dazu gehören die Stimmen, die Statur oder auch das Kennzeichen der Fluchtfahrzeuge. Versuchen Sie aber auf keine Fälle die Täter aufzuhalten, dies ist nicht Ihre Aufgabe und kann Ihr Leben und das Ihrer Mitbewohner gefährden.
  • Moderne Einbrecher nutzen immer häufiger die sozialen Medien um Ihre Taten vorzubereiten. Deswegen ist es ratsam, keine Informationen in den sozialen Medien anzugeben, wenn Sie öffentlich eingesehen werden können. Seien Sie bei jeder Freundschaftsanfrage vorsichtig, es kann ein Einbrecher sein, der versucht an Ihre Informationen zu gelangen!