Siemens

Gehaltsverzicht im Management keine Option in der Corona-Krise

19.04.2020 - 15:27:34

Siemens-Vorstand sieht Gehaltsverzicht von Managern in der Corona-Krise kritisch.

Siemens-Vorstand Joe Kaeser spricht sich entschieden gegen eine Corona-Abgabe auf die Einkünfte von Managern in der aktuellen Corona-Krise aus. Gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ verwies Kaeser auf die mangelnde Funktionalität der Forderungen nach einer Solidarabgabe von Vorständen. Ein Gehaltsverzicht führt nicht zu einer Verbesserung der Corona-Situation, sondern nur zu einer Steigerung der Unternehmensgewinne, von denen, außer den Stakeholdern, niemand etwas hat. Meine Zielsetzung ist es, den Corona-Betroffenen direkt zu helfen, betont der Siemens-Chef. Sein Unternehmen habe deshalb das Instrument eines Hilfsfonds entwickelt. Der Hilfsfond richtet sich direkt an Einrichtungen des Gesundheitswesens oder Betroffene, um die negativen Folgen der Pandemie zu mindern. Er könne sich zum Beispiel Sachspenden, die Finanzierung von Schutzausrüstungen oder den Aufbau zusätzlicher Testkapazitäten vorstellen, so Kaeser. Siemens wird sich nicht aus seiner gesellschaftlichen Verantwortung zurückziehen, sondern solidarisch seinen Beitrag in dieser Notlage leisten. Allerdings gelten auch in der Krise wirtschaftliche Rahmenbedingungen, und das Management habe auch die unternehmerischen Interessen zu berücksichtigen. Bei Siemens habe man sich für ein Modell entschieden, das auch die Mitarbeiter einbeziehe. Wir haben unsere Angestellten zu Spenden aufgerufen und wir werden das Spendenaufkommen dann anschließend verdoppeln. Uns ist es extrem wichtig den Faktor der Freiwilligkeit als Grundlage beizubehalten. Es darf keine Zwangsabgabe sein, mahnte der Siemens-Vorstand. Jedes Mitglied des Vorstands beteiligt sich an dieser Aktion und wird persönlich mit erheblichen Summen dabei sein. Siemens ist ein global aufgestellter Konzern und hat deshalb eine über Deutschland hinausgehende Verantwortung. Unser Hilfsfond ist international aufgestellt. Wir stellen Schutzausrüstungen für medizinische Einrichtungen. Hier sehen wir einen akuten Bedarf und die Möglichkeit sofort sinnvolle Hilfe zu leisten. Siemens stellt sein technisches Know-How zur Verfügung, um den Output von Produzenten von Schutzausrüstungen zu steigern. Mit Hilfe unserer 3D-Technologie können wir dringend benötigte Ersatzteile herstellen. Die Mithilfe von Siemens-Mitarbeitern in derartigen Projekten wird vom Management rückhaltlos unterstützt. Aber auch hier gilt die Voraussetzung der Freiwilligkeit, betont der Manager dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, NeoMatrix

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