Start- und Landebahn an einem Flughafen

Flughafenverband verlangt Übernahme der Betriebskosten durch den Staat

03.05.2020 - 14:41:27

Ralph Beisel, der Hauptgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäen (ADV), fordert, der Staat solle wegen des Einbruchs bei den Passagierzahlen durch die Corona-Krise die Betriebskosten der Flughäfen in Deutschland tragen.

Dem Nachrichtenportal "T-Online"sagte Beisel, wenn die Gesellschaften die Flughäfen "im Interesse Deutschlands" geöffnet ließen, dann fordere sein Verband die Kompensation der Betriebs-und Vorhaltekosten durch den seutschen Staat. Ansonsten könnten einige Standorte nicht mehr viel länger durchhalten, und das wäre für die Versorgung in der Corona-Krise "fatal".

Die Einnahmen aus dem Passagiergeschäft seien für die Flughäfen massiv eingebrochen, so Beisel. Der ADV schätze den durch Corona bedingten Rückgang beim Umsatz der Flughäfen auf eine 500 Millionen Euro. Dem stünden jedoch Kosten zur Aufrechterhaltung der Funktionsbereitschaft in Höhe von monatlich rund 170 Millionen Euro gegenüber. Zudem, so kritisierte Beisel, hätten die meisten Flughäfen keine Möglichkeiten, auf die Corona-Kredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), der staatlichen Förderbank, zuzugreifen. Die Betreiber fühlten sich daher bei der Absicherung ihrer Liquidität benachteiligt und forderten, einen Rettungsschirm aufzuspannen, der nicht nur die Fluggesellschaften, sondern auch die Flughäfen abdecken müsse.

Die Politik "lobe und preise" die Flughäfen für ihren wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Corona-Krise, so der ADV-Chef weiter. "Das Lob freut uns". Aber ein Flugbetrieb ohne Umsätze lasse "sich nicht lange durchhalten." Wer die Fluglinien retten wolle, der müsse auch ihre Grundlage, die Flughäfen, schützen. Den Flughäfen müsse daher dringend "unter die Arme gegriffen werden". Ein schnelles Handeln der Politik sei gefragt, eine entsprechende Entscheidung müsse "eher heute als morgen fallen", mahnte der Verbandschef. Er hoffe, dass der Betrieb bald wieder voll aufgenommen werden könne. Andernfalls sei es durchaus denkbar, dass es Entlassungen und Insolvenzen geben werde. An einigen Flughäfen sei die Situation bereits "brenzlig". Das Überleben auch all der kleineren Flughäfen hänge völlig davon ab, wann der Flugverkehr wieder anlaufe, sagte Beisel dem Nachrichtenportal "T-Online".

 

Redaktion ad-hoc-news.de, RSM

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