Extremwetter, Starkregen

Extremwetter: Wenn der Orkan im Sommer kommt

16.03.2018 - 15:25:15

Winterliche Tiefsttemperatur-Rekorde auf der Zugspitze, wenige Tag später stolze 16 Grad im Rheintal. Das Wetter sorgt also weiterhin für Überraschungen. Trotzdem sind zwei Dinge sicher: Sommerliches Extremwetter mit Starkregen wird dazugehören. Und das konfrontiert viele Nicht-Versicherte mit hohen Schäden.

Das Wetter ist immer wieder ein Thema – besonders, wenn es binnen weniger Tage und bei nur 300 Kilometern Distanz zwischen Zugspitze und Rheintal Temperaturschwankungen von über 45 Grad gibt. Sind solche Kapriolen normal? Auch wenn hier schnell das Wort vom Klimawandel bemüht wird: Extreme Schwankungen hat es schon immer gegeben. Anders als früher – und von vielen Menschen noch nicht verinnerlicht  –, sind allerdings Extremwetter-Phänomene. Sie bringen vor allem im Sommer heftige Gewitter bis Orkanstärke und verheerende Regenfälle mit sich. Und darauf muss man auch im Sommer 2018 eingestellt sein.

Wie schon 2017 wird auch 2018 gelten: Viele heiße Sonnentage enden sehr nass. Doch es geht um mehr als um Launen der Natur, und es steht Wichtigeres auf dem Spiel als sommerliche Ausflüge, die ins Wasser fallen: Hausbesitzer werden zu Schaden kommen, weil ihre Gebäude ungenügend auf Extremwetter vorbereitet sind. Und: Viele von ihnen sind nicht gegen solche Schäden versichert, wie Swiss Life Select in einer repräsentativen Umfrage festgestellt hat.

Unbekümmerte Gefährdete

Die Finanz- und Versicherungsbranche ist angesichts der zunehmenden Sturmschäden beunruhigt. Sie musste bereits für 2017 deutlich mehr und höhere Schadensfälle regulieren. Anders die Immobilienbesitzer: Sie bleiben von der Aussicht auf Rekordniederschläge mit bis zu 200 Liter Wasser pro Quadratmeter weitgehend unberührt. Die Befragung ergab, dass nur eine Minderheit diese neuen Gefährdungspotenziale im Blick hat. Vielmehr beweisen die ermittelten Zahlen eine erschreckende Unbekümmertheit:

  • 54 Prozent der insgesamt 2062 Befragten hielten Starkregenschäden an ihrem Haus oder Besitz für nicht oder eher nicht wahrscheinlich.
  • Über dreiviertel von ihnen – nämlich 76 Prozent – halten Hochwasser für unwahrscheinlich.
  • Und immerhin 67 Prozent gehen nicht davon aus, dass ihre Immobilie durch Wasserrückstau aus dem Kanalnetz zu Schaden kommen könnte.

Einer der Gründe für diese Naivität: Die meisten Hausbesitzer verlassen sich darauf, in einer vor Wasserschäden sicheren Region zu wohnen. Doch diese scheinbare Sicherheit ist trügerisch: Klimaexperten zufolge ereignen sich nämlich 94,7 Prozent der Schäden in genau jenen Regionen, die als nicht gefährdet gelten. Denn diese Klassifizierung bedeutet lediglich, dass das Gebiet statistisch gesehen nur einmal binnen 100 Jahren von einer Überflutung betroffen wird. Das heißt aber nicht: erst in 100 Jahren, sondern einmal in diesem Zeitraum – und das kann schon bald sein. Für Wetterexperten ergeben die Fakten ein klares Gefährdungsbild, denn Zahl und Intensität von Extremwetter-Vorkommnissen wird zunehmen.

Das trügerische Gefühl von Sicherheit wird der Erhebung von Swiss Life Select zufolge teure Konsequenzen haben:

  • Über eine Gebäudeversicherung gegen Elementarschäden verfügen lediglich 22 Prozent der Umfrageteilnehmer.
  • Und nur 29 Prozent haben in ihrer Hausratversicherung eine Ergänzung gegen Elementarschaden eintragen lassen.

Zunehmende Gefahr bei mangelhaftem Schutz

Und hier liegt ein weiterer Teil des Problems: Viele Hausbesitzer gehen davon aus, ihre Gebäudeversicherung würde schon für alle Schäden aufkommen. Das ist allerdings falsch!

Hausbesitzer sind daher gut beraten, derlei Schäden vorzubeugen und ihre bestehenden Gebäude- und Hausratsversicherungen zu erweitern, damit künftig auch Extremwetterschäden gedeckt sind. Klimawandel hin oder her: Die nächsten Stürme kommen ganz sicher. Und darauf sollten Hausbesitzer vorbereitet sein.