Risikolebensversicherung, Versicherungen

Die Risikolebensversicherung gehört zu den am seltensten abgeschlossenen Versicherungen

15.10.2019 - 08:39:33

Nur rund sieben Millionen Haushalte in Deutschland haben eine Risikolebensversicherung abgeschlossen. Das geht aus aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts hervor. Zum Vergleich dazu: Mehr als 33 Millionen Haushalte haben eine Haftpflichtversicherung.

Sie wird oft mit der Lebensversicherung verwechselt, aber im Gegensatz zu dieser handelt es sich bei der Risikolebensversicherung nicht um eine Geldanlage, sondern um eine finanzielle Absicherung der Hinterbliebenen bei einem plötzlichen Todesfall. In den meisten Fällen sind Ehepartner und eigene Kinder die Begünstigten, es können aber auch Geschäftspartner als Versicherungsempfänger in einer Police eingetragen werden. Dass viele Menschen unzureichend über den Zweck und die Besonderheiten von Risikolebensversicherungen informiert sind, könnte einer der Gründe für ihre geringe Verbreitung sein.

Dabei ist die Risikolebensversicherung eine durchaus sinnvolle Versicherung für alle, die finanzielle Verantwortung für andere übernommen haben und diese Menschen über den eigenen Tod hinaus absichern wollen. Die Laufzeit einer Risikolebensversicherung beträgt deshalb durchschnittlich 20 bis 25 Jahre - ein Zeitraum, in dem das Geld aus der Versicherung dem Partner helfen kann, das gemeinsam gekaufte Haus abzubezahlen, den Kindern, ihre Ausbildung abzuschließen, oder der mit einem Geschäftspartner gemeinsam gegründeten Firma, schwarze Zahlen zu schreiben.

Zu den Besonderheiten einer Risikolebensversicherung gehören die Gesundheitsfragen, die bei einem Versicherungsantrag beantwortet werden müssen. Was dabei abgefragt wird, kann von Anbieter zu Anbieter leicht variieren, ist aber auch von der gewünschten Versicherungshöhe abhängig. Die Fragen dienen in erster Linie nicht dazu, zu entscheiden, ob jemand versichert werden kann, sondern zu welcher Beitragshöhe. Interessenten sollten bei der Selbstauskunft unbedingt ehrlich sein, da sich Falschaussagen negative auf den Versicherungsschutz auswirken können - unter Umständen wird dann das Geld nicht ausgezahlt.

Wer an einer Risikolebensversicherung interessiert ist, sollte sich als erstes selbst zwei Fragen beantworten: Für wie lange möchte man sich versichern und wie hoch soll die Versicherungssumme sein? Natürlich ist es schwer abzuschätzen, was in den nächsten 20 Jahren geschehen wird. Wer aber eine finanzielle Verpflichtung wie beispielsweise einen Kredit eingegangen ist, der im Falle des eigenen Todes jemand anderem zur Last fallen würde, sollte zumindest den Zeitraum dieser Verpflichtung abdecken. Die Versicherungssumme sollte am besten die Lücke schließen, die durch den möglichen Verdienstausfall entsteht. Im Idealfall rechnet man aber noch etwas großzügiger.

Insbesondere unverheiratete Paare, die sich gegenseitig absichern wollen, sollten auch den Begriff der Über-Kreuz-Risikolebensversicherung kennen. Hierbei schließt jeder der beiden eine Versicherungspolice ab, mit der er das Leben des anderen versichert. Im Todesfall ist die Versicherungssumme dann eine normale Versicherungsleistung und keine Erbschaft. Das ist deshalb ein Vorteil, weil unverheiratete Paare ansonsten nur mit einem kleinen Freibetrag und einer höheren Erbschaftsteuer rechnen müssen. Auch für Geschäftspartner ist die Über-Kreuz-Risikolebensversicherung aus demselben Grund eine interessante Variante.