Trockenes Feld

Die deutschen Landwirte und Waldeigentümer rechnen mit dem dritten trockenen Jahr in Folge

22.04.2020 - 08:34:15

Joachim Rukwied, der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, rechnet wegen der bereits lang andauernden Dürre der letzten Wochen mit schweren Schäden für die landwirtschaftlichen Unternehmen in Deutschland.

Das Ausbleiben von Niederschlägen in den letzten zwei Monaten habe die Böden, sowohl das Acker- als auch das Grünland, austrocknen lassen, schilderte Rukwied den im "Redaktionsnetzwerk Deutschland" zusammenarbeitenden Tageszeitungen für deren Ausgaben vom Mittwoch. Man schaue sehr besorgt auf das Wetter.

Es werde unbedingt ein länger andauernder, kräftiger Regen benötigt, der die Pflanzen sich entwickeln lasse. Zum Teil seien bereits jetzt die Bewässerungsanlagen in Betrieb, führte der 59-jährige Bauernpräsident aus. Er erklärte, der milde letzte Winter und die jetzige Dürre begünstigten den Befall der Felder mit Schädlingen. Wenn die derzeitige Trockenheit weiter anhalte, dann könne 2020 zu einem weiteren sehr schwierigen Jahr für die deutschen Bauern werden. "Ein drittes Dürrejahr in Folge würde viele unserer Betriebe noch härter treffen" als bereits die beiden letzen Jahre, so Rukwied, der die 365.000 Mitglieder des Bauernverbandes vertritt.

Auch Hans-Georg von der Marwitz, der Präsident der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW), warnte vor einer neuerlichen Dürre. Die Wälder seien "in einem alarmierenden Zustand", sagte er den Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland". Die Waldbesitzer und Förster erwarteten ein "drittes Dürrejahr". Die weiter andauernde Trockenheit, die hohe Gefahr von Waldbränden in weiten Teilen des Landes und die jetzt ausschwärmenden Borkenkäfer seien hierfür Warnzeichen, erläuterte der 59-jährige Präsident des AGDW weiter. Dabei seien die Schäden der beiden letzten Jahre noch nicht einmal behoben. Viele kahle Flächen habe man noch gar nicht wieder bepflanzen können. Gleichzeitig müsse man große Mengen an Schadholz schnell aus den Wäldern herausholen, erklärte von der Marwitz, denn dieses Schadholz sei "ein Brandbeschleuniger und damit eine große Gefahr" für die Wälder. Die Folgen der weltweiten Corona-Epidemie wirkten sich verstärkend auf die Krise im Wald aus. Wegen der geschlossenen Grenzen fehlten die Absatzmärkte für das viele Holz, zum Beispiel in Asien. Und "Pflanzgut musste storniert werden, da die Arbeitskräfte fehlen", klagte der Präsident des AGDW, der auch für die CDU im Bundestag sitzt.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, RSM

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