Dax, MDax

Deutsche Aktien schwächer - Warten auf US-Inflationsdaten

13.09.2023 - 12:28:03

Am deutschen Aktienmarkt sind die Investoren vor wichtigen US-Inflationsdaten in Deckung geblieben. Der Dax weitete seine Vortagesverluste bis zum Mittag wieder aus und stand zuletzt mit 0,58 Prozent im Minus bei 15.625,06 Punkten. Damit rückt nunmehr das Vorwochentief bei 15.577 Punkten näher.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmenswerte verlor 0,47 Prozent auf 26.962,21 Zähler. In Europa gab der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 0,68 Prozent auf 4213,61 Zähler nach.

Die Anleger sind wegen der Veröffentlichung der Daten zur Teuerung in den USA nervös, da sie als wichtige Hinweise für die in der kommenden Woche anstehende Leitzinsentscheidung der US-Notenbank Fed gelten. Doch zunächst entscheidet vor der Fed an diesem Donnerstag die Europäische Zentralbank (EZB), ob sie das Zinsniveau weiter anhebt oder nicht.

Adidas und Puma unter Druck

Auf Unternehmensseite standen die Sportartikelhersteller kräftig unter Druck: Anleger nutzten die guten Zahlen des spanischen Textilkonzerns Inditex für Gewinnmitnahmen auch im breiteren Konsumgütersektor. Adidas rutschten nach ihrem bisher guten Lauf in diesem Jahr auf ein Tief seit Mitte Juli ab, zuletzt verloren sie 3,6 Prozent. Anteile am Konkurrenten Puma gaben 2,4 Prozent nach. Die dagegen schwach gelaufenen Papiere des Online-Händlers Zalando verloren nur moderat.

Autowerte gehörten dagegen zu den größeren Gewinnern im Dax, nachdem die EU angekündigt hatte, eine Untersuchung wegen staatlicher Unterstützung für Elektroautos aus China einzuleiten. «Der Preis dieser Autos wird durch riesige staatliche Subventionen künstlich gedrückt - das verzerrt unseren Markt», sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Mittwoch im Europaparlament in Straßburg. Das sei nicht akzeptabel. Die Weltmärkte würden von billigeren chinesischen Elektroautos überschwemmt.

Bayer-Aktien gaben deutlich nach und fielen mit einem Minus von mehr als drei Prozent auf ein Tief seit zwei Monaten. Für Belastung sorgte ein skeptischer Kommentar der US-Bank JPMorgan. Analyst Richard Vosser rechnet 2024 nur mit einem geringen Wachstum, die Markterwartungen hält er für zu hoch.

Nach dem Kursfeuerwerk der vergangenen Tage sprangen HHLA-Papiere zur Wochenmitte nochmals um fast 50 Prozent nach oben. Die Investoren positionierten sich nun für einen möglichen Bieterwettkampf um den Hamburger Hafenbetreiber. Während zunächst der Einstieg der Reederei MSC für Fantasie gesorgt hatte, wurde nach einem Medienbericht über ein Gegengebot des Logistik-Unternehmers Klaus-Michael Kühne spekuliert. Die HHLA-Aktien haben binnen sechs Tagen ungefähr 70 Prozent hinzugewonnen.

@ dpa.de