Finanzen, Eigenheim

Das ökologische Eigenheim bringt auf lange Sicht erhebliche Kosteneinsparungen

25.02.2014 - 11:40:11

Ökologisches Bauen liegt heute nicht nur aufgrund des Klimawandels und der weltweit immer knapper werdenden Ressourcen voll im Trend. So ergab z. B. die aktuelle Studie "Gesund Wohnen" des Sentinel Haus Instituts, dass mehr als 59 Prozent der Befragten Angst vor gesundheitsgefährdenden Baustoff-Emissionen haben. Da immer mehr Menschen an umweltbedingten Allergien leiden, ist für sie nicht nur die Energieeffizienz ihres Eigenheims, sondern auch die Wohngesundheit wichtig.

Doch ist das Bauen von Ökohäusern nicht ganz so einfach, wie es auf den ersten Blick erscheint. Die erste Hürde, die der Bauherr zu nehmen hat, besteht darin, einen auf ökologisches Bauen spezialisierten Bauträger zu finden. Nachhaltiges Bauen bedeutet auch, dass man z. B. den Haustyp des Massivhauses dem des Fertighauses vorzieht. 

Was bedeutet "ökologisches Bauen"?

Es gibt keine einheitliche Definition des Begriffs "ökologisches Bauen". Ökohäuser sind meist Häuser mit niedrigem Energieverbrauch, die aus umweltschonend gewonnenen und recyclebaren Baustoffen bestehen. Baustoffe für umweltfreundliche Häuser sind z. B. Ziegel, Stroh, Holz; umweltgerechte Dämmstoffe sind Flachs, Schafwolle, Stroh, Gras und Recycling-Materialien; ökologische Bodenbeläge sind Linoleum und Kork. Außerdem werden für Ökohäuser Bio-Farben und Lösungsmittel mit Umweltsiegel verwendet. Auch flächensparendes Bauen ist ökologisches Bauen. Darüber hinaus spielt die Art der Energiegewinnung eine große Rolle: Nur ein Haus, das zusätzlich zur optimalen Ausnutzung des einfallenden Tageslichts seinen Energiebedarf über erneuerbare Energien wie z. B. eine Photovoltaikanlage oder Biomasseheizung deckt, gilt als "Ökohaus". Mit dem gefilterten Regenwasser wird die Wäsche gewaschen, das Brauchwasser wird für die Toilettenspülung genutzt. Manche Ökohäuser haben im Garten sogar noch eine Pflanzenkläranlage. Ökologisches Bauen bedeutet auch Baustoffgewinnung aus der näheren Umgebung des Baugrundes. Ein gelungenes Beispiel für eine ganze Siedlung ökologischer Häuser ist das Öko-Bauprojekt in Hamburg Bergedorf-Allermöhe: Dort befinden sich umweltgerecht errichtete Eigenheime verschiedenster Bauart aus nachwachsenden Baustoffen mit Solaranlagen, Pflanzenkläranlage im Garten und Dachbegrünung. Ökologisches Bauen wird mit Fördermitteln der KfW und zum Teil mit staatlichen Mitteln gefördert. Auch die Banken unterstützen den Bau von Ökohäusern mit niedrigeren Zinssätzen für ökologische Bauprojekte.

Nachhaltiges Bauen wird belohnt

Banken fördern den Bau nachhaltiger Häuser durch die Vergabe von Baudarlehen zu günstigen Konditionen und besonders niedrigen Zinssätzen. Oft gilt: je umweltverträglicher das Bauprojekt, desto niedriger der Zinssatz. So belohnt z. B. die Ethikbank nicht nur die Energieeffizienz des Hauses, sondern auch die Verwendung regenerativer Energien und umweltgerechter Baustoffe mit Gütesiegel durch zusätzliche Förderboni. Auch die Projektbegleitung durch anerkannte Experten für ökologisches Bauen wird von diesem Kreditinstitut gefördert. Der  effektive Jahreszins bei einer Beleihung bis 60 Prozent und zehnjähriger Zinsbindung, der bei konventionell erbauten Häusern 2,48 Prozent beträgt, reduziert sich bei der Erfüllung eines der Förderkriterien ökologischen Bauens auf 2,38 Prozent, bei der von zwei Förderkriterien auf 2,28 Prozent und bei der Einhaltung dreier Förderkriterien auf 2,18 Prozent pro Jahr.