Das geheime Potenzial der Microblogging-Plattform Tumblr

Heute sieht das Ganze aber etwas anders aus: In den USA hat Tumblr unter den 13- bis 25-Jährigen bereits mehr Nutzer als das größte soziale Netzwerk der Welt.

Tumblr das neue Facebook?

Eine Studie aus dem Jahr 2013 zeigt etwas, was man über lange Zeit nicht vermutet hätte: Facebook ist schlagbar. Zwar nur in den USA und auch nur in der Gruppe der 13- bis 25-Jährigen, aber immerhin: 2013 nutzten 59 Prozent dieser Altersgruppe die Microblogging-Plattform Tumblr und „nur“ 54 Prozent Facebook. Doch was ist Tumblr überhaupt? Der Name stammt vom englischen Wort to tumble, also etwas durcheinanderbringen. Mit der Plattform können Nutzer Texte, Bilder, Links, Video- und Audiodateien sowie Zitate in einem Blog veröffentlichen. Im Vordergrund stehen jedoch nicht nur die selbsterstellten Inhalte, insbesondere wird auf Tumblr die Funktion des „Rebloggings“ genutzt, also das Teilen von Inhalten anderer Tumblr-Blogs. Aus diesem Grund ist Tumblr vor allem auch als Marketingplattform gut geeignet – auch wenn Tumblr in Deutschland nur recht langsam ankommt, lohnt es sich trotzdem schon jetzt für Firmen, hier ein Profil anzulegen – ein Beispiel hierfür ist das Tumblr-Profil von NKL Boesche.

Das große Potenzial von Tumblr

Dass in Tumblr Potenzial steckt, hat auch Yahoo erkannt: Mit dem Kauf der wachsenden Blogging-Plattform hat sich der einstige Branchenriese eine ordentliche Verjüngungskur gegönnt. Mehr als eine Milliarde Dollar musste Yahoo-Chefin Marissa Mayer für den Dienst auf den Tisch legen – doch das hat sie gern getan. Laut Mayer sei Tumblr nämlich eines der am schnellsten wachsenden Mediennetzwerke der Welt. Dieses Jahr im Mai umfasste Tumblr ungefähr 185 Millionen Blogs mit insgesamt 83 Millionen Blogspots. Täglich sollen hier 91 Millionen hinzukommen. Die Hälfte der Nutzer ist dabei unter 25 Jahren. Doch wie kommt das? Während Facebook immer älter wird und sich auch Eltern, Lehrer, Onkels und Tanten bei dem sozialen Netzwerk anmelden, suchen die jungen Leute nach einer Alternative, bei der sie (noch) unter sich sind.

Etabliert bei kreativen Nutzern

Etabliert hat sich Tumblr vor allem auch bei Menschen, die kreative Inhalte wie Bilder oder Videos veröffentlichen wollen. Hier gibt es keine Kommentar-Funktion, ellenlange Diskussionen unter den Bildern sucht man also vergebens. Dies führt auch dazu, dass man sich mehr mit den Bildern an sich beschäftigt, was eine hohe Verweildauer zur Folge hat – und gerade die ist für die Internetbranche eine der wichtigsten Messgrößen.