Kredit, Schufa-Eintrag

Darum bevorzugen viele Verbraucher den Auslandskredit

31.05.2023 - 11:00:00

Es gibt Personengruppen, die nicht leicht in Deutschland einen Kredit bekommen. Der Grund ist wahlweise ein negativer Schufa-Eintrag oder die berufliche Situation. Für diese Interessenten kann der Auslandskredit eine interessante Alternative sein.

Was ist ein Kredit aus dem Ausland?

Dieser Kredit kommt von Banken oder Vermittlern in verschiedenen, meistens europäischen Staaten. Unter anderem ist die Schweiz als Finanzplatz mit deutlich geringeren Anforderungen an die Kreditvergabe bekannt. Die Kreditsumme kann in Euro, aber auch in einer Fremdwährung wie den Schweizer Franken aufgenommen werden.

Die typische Schufa-Abfrage stellen viele Banken bei einem schnellen Kredit aus dem Ausland nicht. Die Antragsteller haben die Möglichkeit, sich für ihren Auslandskredit direkt an die ausländische Bank zu wenden, doch auch Kreditvermittler aus dem In- und Ausland sind passende Ansprechpartner für so ein Darlehen.

Konditionen bei einem Auslandskredit

Die Kreditsummen sind bei dem Kredit aus dem Ausland in der Regel limitiert. Als Grenzen werden vielfach 3.500 oder 7.500 Euro genannt. Das ist aber nicht immer der Fall. Einige Anbieter vergeben deutlich höhere Darlehen, wenn der Kreditnehmer über eine hervorragende Sicherheit wie beispielsweise eine Immobilie verfügt.

Die in Deutschland übliche Schufa-Abfrage entfällt in den meisten Fällen. Die ausländischen Anbieter haben keinen Zugriff auf diese Daten. Dennoch findet auch bei dem Auslandskredit eine Bonitätsprüfung statt. Der Verbraucher muss mit seinem Einkommensnachweis belegen, dass er zur Tilgung des Darlehens imstande ist.

Die wichtigste Sicherheit für so einen Kredit ist das regelmäßige Einkommen, das durch einen Einkommensnachweis zu belegen ist. Bei Arbeitnehmern ist das die Gehaltsabrechnung, bei Selbstständigen die letzte Steuerabrechnung, bei Rentnern der Rentenbescheid und bei Studenten gegebenenfalls der BAföG-Bescheid + Nachweise über Zusatzeinkünfte.

Zusätzliche Sicherheiten erhöhen die Chance auf die Kreditaufnahme. Das können eine Immobilie, ein noch brauchbares Kraftfahrzeug oder ein Wertpapierdepot sein. Schmuck oder Edelmetalle hingegen gelten beim In- und Auslandskredit nur als schwache Sicherheiten, weil sie schlecht zu verwerten sind.

Die Zinsen können über den deutschen Konditionen liegen. Damit kompensieren die Anbieter das höhere Risiko der fehlenden Schufa-Überprüfung. Dass sie auf die Schufa-Daten nicht zugreifen können, bedeutet nicht, dass sie diese Art des Bonitäts-Checks nicht für wichtig halten. Es gibt aber auch ausländische Anbieter, die mit sehr günstigen Konditionen punkten.

Welche prinzipiellen Vorteile bietet der Kredit aus dem Ausland?

Zu den größten Vorteilen gehört sicherlich die unkomplizierte Kreditvergabe. Die inländischen Banken sind es seit vielen Jahrzehnten gewohnt, Kredite nur mit einer extrem hohen Absicherung zu vergeben. Die Schufa-Abfrage ist ohnehin obligatorisch, doch auch Selbstständige mit einwandfreier Schufa erhalten häufig kein Darlehen. Die meisten Banken sehen viel lieber ein festes, pfändbares Arbeitseinkommen.

Bezüglich der Schufa-Abfrage ist wiederum anzumerken, dass schon ein leicht negativer Schufa-Eintrag etwa wegen einer nicht bezahlten Handyrechnung genügt, damit eine deutsche Bank die Kreditvergabe verweigert. Im Überblick bietet der Kredit aus dem Ausland diese Vorteile:

  • Kreditaufnahme auch ohne Schufa möglich
  • sehr unkomplizierte Antragstellung und Abwicklung
  • meistens sehr schnelle Kreditvergabe
  • Kredite mit einem bestimmten Limit (3.500 oder 7.500 Euro) ohne jeden Verwendungsnachweis erhältlich
  • teilweise erstaunlich günstige Zinskonditionen

Die häufigsten Gründe für einen Auslandskredit

Die beiden häufigsten Gründe dafür, einen Kredit aus dem Ausland aufzunehmen, sind ein (leicht) negativer Schufa-Eintrag und ein unregelmäßiges Arbeitseinkommen als Selbstständiger. Es gibt aber noch weitere Gründe. Wiederum spielt dabei die Schufa eine Rolle.

Die Arbeit der Schufa steht aus mehreren Gründen in der Kritik:

  • Die Kriterien, nach denen sie die Bonität von Verbrauchern errechnet, sind nicht transparent.
  • Die Daten stimmen häufig nicht. So löscht die Schufa Daten häufig verspätet. Das kritisierten Verbraucherschützer viele Jahre lang. Im Frühjahr 2023 prozessierten schließlich Verbraucher gegen die dreijährige Datenspeicherung bei einer Restschuldbefreiung vor dem BGH, der die Entscheidung dem EuGH vorlegte. Dessen Entscheidung wird im Sommer 2023 erwartet (Stand: 30.05.23). Vorausschauend löscht die Schufa seit April 2023 die Daten nunmehr nach sechs Monaten, wie sie selbst mitteilte.
  • Auch geringfügige Negativeinträge bei der Schufa wegen einer einzigen nicht bezahlten Rechnung hemmen die Kreditaufnahme bei deutschen Banken absolut.
  • Jeder neue Kredit wird bei der Schufa vermerkt und senkt auch bei einwandfreiem Zahlungsverhalten des Verbrauchers dessen Bonität. Der Hintergrund: Die Schufa ermittelt nicht das Einkommen, sondern nur die Verschuldung der Verbraucher. Das ist aber unsinnig, denn das Einkommen bestimmt am Ende die Tilgungsfähigkeit.
  • Mit einem negativen Schufa-Eintrag kann es passieren, dass eine Person nicht einmal mehr eine Wohnung anmieten, ein Konto eröffnen oder einen Handyvertrag abschließen kann. Dieser Zustand ist unhaltbar.