Darlehen, Finanzierung

Darlehen für Unternehmen: Finanzierung im Wandel

06.08.2021 - 13:45:00

 
Quelle: pixabay.com

Unternehmen benötigen fast alle irgendwann im Laufe ihres Lebenszyklus einen Kredit. Sei es, um Waren oder Absätze vorzufinanzieren oder auch für Investitionen in den gut laufenden Geschäftsbetrieb oder manchmal auch, um finanziell halbwegs gut durch eine Krise zu kommen. Daran hat sich nichts geändert, seit es Unternehmen als Organisationsform in der Wirtschaft gibt. Der in den letzten hundertfünfzig Jahren klassische Weg an eine Finanzierung zu gelangen, war die Hausbank zu fragen.

Diese kennt das Geschäft des Kunden vermeintlich am besten, es wurde im besten Fall ein langjähriges Vertrauen aufgebaut und ist daher auch bereit das immer vorhandenen Risiko eines jedem Kredit anhaftenden Risiko des Zahlungsausfalles einzugehen. Diese Selbstverständlichkeit wurde jedoch in den letzten Jahrzehnten durch Wirtschafts-, Finanz- und vor allem auch Bankenkrisen schon mehrfach erschüttert. Das hat dazu geführt, dass sich auch das klassische Kreditgeschäft der Banken im stetigen Wandel befindet. Mehr noch, Banken müssen sich heute auch noch einer erheblichen Konkurrenz stellen und zwar der des Kapitalmarktes selbst.

Der Unternehmenskredit von der Bank als Auslaufmodell?

Es ist absolut nicht mehr selbstverständlich, dass die Bank zwischen den Kredit benötigenden Unternehmen und den Anlegern am Kapitalmarkt als Intermediär sozusagen gottgegeben zwischen geschaltet ist. Unternehmen geben zum Beispiel heute in viel stärkerem Maße selbst Anleihen aus und platzieren diese am Kapitalmarkt. Hier können Investmentbanken im besten Fall noch durch ihr Know How bei der Platzierung über entsprechende Honorare mitverdienen.

Banken, die im Rahmen ihres Geschäftes mit gewerblichen Kunden auf die Kreditvergabe an Unternehmen spezialisiert sind, müssen daher umdenken und zunehmend in Zukunft selbst investieren. Die Investitionen erfolgen jedoch nicht mehr in klassische Kredite, sondern in Form von Unternehmensanteilen oder eben Anleihen bei Unternehmen, wenn sie auch in Zukunft noch vom Kreditgeschäft mit Unternehmen partizipieren wollen. Über de.collected.reviews finden sich Vergleiche von Konditionen und Erfahrungsberichte zu Kreditanbieter für Unternehmen, aber auch für private Personen.

Bei Start-ups spielen Bankkredite oft eine völlig untergeordnete Rolle

Noch drastischer fällt das Bild bei Start-ups aus. Start-ups, die heute gegründet werden, bauen vielfach von vornherein nicht mehr auf Bankkredite als Finanzierungstrend, sondern werben in der Frühphase Investorengelder ein, um dann, wenn die Skalierung fortgeschritten ist, Aktien an den Börsen zu platzieren.  Der Trend, die Banken bei der Beantragung von Krediten außen vor zu lassen lässt sich jedoch nicht nur bei Unternehmen mit einer gewissen Größenordnung beobachten. Auch zahlreiche Kleinunternehmer und Gründer richten sich an private Investoren beispielsweise im Rahmen des Crowdlending. Im Bereich des Crowdlending droht den Banken jedoch ebenfalls Ungemach.

Bislang mussten Banken bei der Kreditvergabe über Crowdlending quasi per Gesetz zwischengeschaltet werden, da die Plattformen über die Anleger und Unternehmen bei der Finanzierung zusammenkommen in der Regel über keine Genehmigung für an sich regulierte Finanztransaktionen verfügen. Sie wurden praktisch als verwaltendes Glied für die Investitionen der Anleger in die Transaktionen eingebaut. Genau damit könnte es in Zukunft jedoch auch bald vorbei sein. Die EU will das Instrument Crowdlending stärken und vor allem vereinfachen und die eigentlichen Darlehensgeber, also den Emittenten mehr in die Pflicht nehmen, wodurch die Rolle der zwischengeschalteten Bank durchaus in Frage gestellt sein könnte.