BMW, Antriebstechniken

BMW setzt auf innovative Antriebstechniken

07.07.2015 - 10:05:37

Wassereinspritzung, Brennstoffzelle und Hybridmotor – die Technik, die BMW in zukünftige Fahrzeuge einbauen möchte, zeigt deutlich: Auch und gerade in München schreitet die Entwicklung alternativer Antriebstechniken stetig voran.

Um zukünftig für niedrigere Verbrauchs- und Emissionsgrenzen sofort gerüstet zu sein, soll der Benzinverbrauch der BMW-Flotte deutlich gesenkt werden. Wie sich das umsetzen lässt, zeigen die Bayern mit dem neuen BMW 2er Active Tourer. Bereits 2016 soll der neue Familien-Van als Plug-In-Hybrid auf den Markt kommen. Anfang Juli verriet BMW erste Details. Dass die Hybrid-Technik im Münchener Innovationszentrum schon lange Gegenstand der Forschung ist, zeigt allein schon ein Blick auf den Gebrauchtwagenmarkt. Doch anders als bei allen Vorgänger-Fahrzeugen mit Frontantrieb und Quermotor koppelt BMW beim neuen 2er erstmals zwei E-Maschinen mit einem Lithium-Ionen-Akku. Der Prototyp des Plug-In-Hybrids wird an der Vorderachse über einen Dreizylinder-Turbobenziner angetrieben, der 136 PS und 220 Nm leistet. Zusätzliche 15 kW und 150 Nm werden durch einen Hochvoltgenerator beigesteuert, der sich ebenfalls im Vorderwagen befindet. Die Kraft des Elektromotors wird auf die Hinterachse verteilt. Hier stehen weitere 65 kW und 165 Nm bereit. Ähnlich wie beim Hybrid-Sportwagen i8 ergibt sich so ein Allradsystem, dessen Gesamtleistung bei 220 PS liegen soll. Als Höchstgeschwindigkeit gibt BMW 205 km/h an – von null auf hundert soll der Plug-In-Hybrid in 6,5 Sekunden beschleunigen. Im Vordergrund der Entwicklungsarbeit steht jedoch die Klimabilanz des Familien-Vans. Und die kann sich durchweg sehen lassen. Im reinen Elektrobetrieb soll der BMW 2 Active Tourer seine Insassen 38 Kilometer weit tragen, bevor er wieder aufgeladen werden muss. Der Durchschnittsverbrauch wird mit zwei Litern pro 100 Kilometern gemäß EU-Testzyklus für Plug-In-Hybrid-Fahrzeuge ausgewiesen. Damit betragen die CO2-Emissionen weniger als 50 g/km. Die Plug-In-Hybrid-Technologie ist jedoch nicht die einzige Innovation, mit der der bayrische Fahrzeughersteller das Autofahren umweltfreundlicher gestalten möchte. Bei künftigen Modellen soll der Verbrauch zudem durch eine Wassereinspritzung gemindert werden. Diese kühlt die Ladeluft im Turbomotor herunter, sodass eine effizientere Verbrennung stattfinden kann. Wie gut das funktioniert, zeigt BMW mit dem neuen 1er. Hier wird durch die Wassereinspritzung nicht nur der Verbrauch um acht Prozent gesenkt, auch die Leistung des Motors steigt um 10 Prozentpunkte an. Weiterhin präsentierte BMW in Kooperation mit Toyota eine neue Brennstoffzelle. Eingebaut in einen umgerüsteten 5er GT, treibt das System einen E-Motor mit 180 kW bzw. 245 PS an. Dem Hersteller zufolge soll so eine Reichweite von bis zu 500 km möglich sein. Aufladen lässt sich der Wasserstofftank in weniger als fünf Minuten auffüllen. Angesicht der höheren Kosten für die Technologie will sich BMW mit der Markteinführung aber noch Zeit lassen.

 

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"BMW-FIZ (Muenchen)" von Gamsbart - Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY 3.0 de über Wikimedia Commons.