Reisen, Strandkorb

Präsident des Tourismusverbandes: Himmelfahrtswochenende wird zum Testfall

07.05.2020 - 16:45:11

Reinhard Meyer (SPD), der Präsident des Deutschen Tourismusverbandes und auch Finanzminister von Mecklenburg-Vorpommern, betrachtet das kommende Himmelfahrtswochenende als einen "Lackmustest" für den Tourismus in Deutschland.

Am Vatertag werde man wahrscheinlich sehr gut erkennen können, ob die Menschen "auch bei solchen Gelegenheiten" die Regeln einhalten könnten, sagte Meyer der Tageszeitung "Die Welt" für ihre Ausgabe vom Freitag. Zum Beispiel sei für Pfingsten die Öffnung Mecklenburg-Vorpommerns für Touristen aus ganz Deutschland geplant, und hier sei es von entscheidender Bedeutung, zu sehen, ob die Betriebe "auch an solchen Tagen" dazu imstande seien, die Schutzkonzepte des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) und des Tourismusverbands tatsächlich umzusetzen.

Alles in allem erwartet Meyer auch weiterhin anhaltende Beschränkungen, was den Urlaub in Deutschland betrifft. Probleme könne es vor allem dann geben, wenn der Tagestourismus wieder voll in Schwung komme. "Wenn schönes Wetter ist und alle Berliner und Hamburger gleichzeitig nach Warnemünde an den Strand wollen". Das werde nicht funktionieren. Hier werde man, je nach den örtlichen Umständen, sehen müssen, wer wann auf die Promenade oder an den Strand dürfe, um die erforderliche Distanz aufrecht erhalten zu können, sagte der Präsident des Tourismusverbandes.

Auch werde es nicht machbar sein, die theoretischen Kapazitäten der Tourismus- und Gastronomiebetriebe in der Praxis vollständig auszulasten. Wenn die Unternehmen die Distanz- und Hygienevorschriften für die Hotels oder die Campingplätze ernst nähmen, dann werde man "diese nicht zu 100 Prozent auslasten." Dann erreiche man letztendlich 70 oder 75 Prozent der eigentlichen Kapazität. "Die Auslastung in den Sommerferien liegt aber bei vielen Betrieben schon jetzt bei 95 Prozent", so der aus Bonn stammende Meyer. Diese Betriebe würden also keine weiteren Gäste mehr aufnehmen können. "Stattdessen werden sie einigen schon gebuchten Urlaubern beibringen müssen, dass sie nun doch nicht anreisen können", bedauerte der Verbandspräsident gegenüber der "Welt".

 

Redaktion ad-hoc-news.de, RSM

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