NEW, YORK

KONZERTE DER NEW YORK DOLLS IM OKTOBER 2006 IN DEUTSCHLAND!

15.09.2006 - 12:09:46

NEW YORK DOLLS - KONZERTE & BILDER! TERMINE 2006

  • New York Dolls - Foto:

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Auf kaum eine Band trifft der überstrapazierte Terminus ‚Legende’ so sehr zu wie auf die New York Dolls. Exzesse, Skandale und mysteriöse Todesfälle waren die eine Seite der notorischen Unruhestifter aus New York, extravagante Bühneninszenierungen und zwei großartige Alben, die ganze Generationen von Nachfolgemusikern inspiriert haben, die andere. Ob Guns N’ Roses oder Mötley Crüe, die Sex Pistols oder The Ramones – all diese selbst so wegweisenden Band nennen die New York Dolls als einen prägenden Einfluss. Und dann ist da noch ein gewisser Steven ?? Morrissey, als Teenager der Präsident des britischen New York Dolls-Fanclubs. Dem ehemaligen Frontmann von The Smiths ist es zu verdanken, dass One Day It Will Please Us To Remember Even This, das dritte Album der Proto-Punks, Ende Juli erscheinen konnte. Vor zwei Jahren standen die New York Dolls erstmals seit fast 30 Jahren wieder auf einer Bühne, und wie man auf der Live-CD „Morrissey Presents: The Return of the New York Dolls Live From the Royal Festival Hall“ bzw. der gleichnamigen DVD nacherleben kann, haben sie nichts von ihrem einzigartigen Entertainment-Talent eingebüßt. Zu dem kaum für möglich gehaltenen Ereignis kam es, als die Britpop-Ikone Morrissey in seiner Funktion als Kurator des Meltdown-Festivals seine Jugendhelden einlud, in London ein Reunion-Konzert zu spielen. Die Beteiligten auf und vor der Bühne hatten solch einen Spaß an der Sache, dass aus der einen Show spontan zwei wurden und diverse Festivalveranstalter anfragten, ob die Dolls nicht doch noch weitere Auftritte in Betracht ziehen würden. Sie wollten, und so wurde ein eigentlich unmöglicher Traum tatsächlich Realität und die vom Schicksal arg gebeutelten Dolls wagten den Sprung zurück ins Rampenlicht. Dabei hatte sich kurz nach den Meltdown Gigs mit Bassist Arthur Kane das vierte Urmitglied in Richtung Rock’n’Roll Himmel verabschiedet. Drummer Billy Murcia war schon Ende 1972 in London an einer Mischung aus Alkohol und Barbituraten gestorben, da hatte die Arbeit zum unbetitelten Debütalbum mit solch unvergänglichen Hits wie Trash, Personality Crisis und Looking For A Kiss noch gar nicht begonnen. Erst 1973 waren die grell geschminkten und mit betont femininen Outfits kostümierten Provokateure die ungekrönten Könige der New Yorker Szene, sogar Stars wie Lou Reed und David Bowie waren von ihnen hingerissen. Die Band genoss das Leben auf der Überholspur, vor allem Drummer Jerry Nolan und Johnny Thunders, der Rock’n’Roll-Gitarrist schlechthin, verfielen bald hoffnungslos der Drogensucht, und so markierte schon 1974 das prophetisch betitelte Zweitwerk Too Much Too Soon den Anfang vom Ende. Nachdem es sich die Chaoten mit so ziemlich jedem verdorben hatten, löste Sänger David Johansen, ein Naturtalent mit frappierender Ähnlichkeit zu Mick Jagger, die New York Dolls schließlich auf und konzentrierte sich auf seine Solokarriere, die ihm vor allem unter dem Namen Buster Poindexter respektable Erfolge (Hot Hot Hot) bescherte. Thunders und Nolan gründeten The Heartbreakers, die in der aufkeimenden Punkszene hoch angesehen waren, doch die Gier nach Heroin war stärker als der Wille, für den Erfolg zu arbeiten. Ein tolles Album (L.A.M.F.) ist das einzige Vermächtnis dieser Band. Johnny Thunders starb im April 1991 in einem Hotelzimmer in New Orleans, sein treuer Gefährte Jerry Nolan folgte ihm im Januar 1992. Gitarrist Sylvain Sylvain, neben Johansen das letzte noch lebende Gründungsmitglied, blieb der Musik immer treu, auch in den harten Zeiten, wo er als Taxifahrer in New York den Unterhalt für sich und seinen Sohn verdienen musste. Für ihn war es die Erfüllung längst verloren geglaubter Träume, dass die New York Dolls nun doch noch ihren zweiten Frühling erleben. Mit Steve Conte (Gitarre), Brian Delaney (Schlagzeug), Brian Koonin (Keyboards) und Bassist Sami Yaffa von Hanoi Rocks wissen Johansen und Sylvain ein hochkarätiges, bis in die Haarspitzen inspiriertes Line-up hinter sich, die das Andenken von Thunders, Kane und Nolan in Ehren halten. Und sie alle haben an den 13 Songs des neuen Albums mitgewirkt, die New York Dolls sind wieder eine richtige Band, kein Comeback-Schnellschuss. Manches hat sich schon verändert im Laufe der Jahrzehnte, die Albumproduktion ist heute um Welten besser und auch die Spieltechnik der Musiker hat eine andere Qualität. Doch ansonsten sind die New York Dolls noch ganz die Alten. Treibende Rock’n’Roll-Kracher (Dance Like A Monkey), unwiderstehliche Rockhymnen (We’re All In Love), Bubblegum-Punkrock, wie ihn die Buzzcocks später berühmt machten (Get Away From Tommy), die zartbittere Melancholie (Maimed Happiness, I Ain’t Got Nothing) und der unschlagbare Humor von David Johansen (Take A Good Look At My Good Looks) – alles noch da, alles noch unverkennbar New York Dolls. Und mit ihrer Liveshow zeigen die alten Helden auch heute noch so manchen vorschnell zu Rettern des Rock erklärten Jungspunden, wer die wahren Herren im Ring sind. Und wenn sie dann Thunders zu Ehren den Song You Can’t Put Your Arms Around A Memory anstimmen, sind auch mal kurz sentimentale Gefühle erlaubt. Termine: 08. 10. Bochum - Matrix 09. 10. Hamburg - Fabrik 10. 10. Berlin - SO 36 12. 10. München - New Backstage Bilder und Texte auf dieser Seite mit freundlicher Genehmigung von Marek Lieberberg Konzertagentour GmbH: www.mlk.com
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