Wie zuverlĂ€ssig halten sich Verkehrsteilnehmer an rote Ampeln? Der ADAC hat das Verhalten von StraĂennutzern in fĂŒnf deutschen GroĂstĂ€dten untersucht.
28.01.2025 - 10:11:05Wer bleibt bei Rot stehen? ADAC untersucht VerkehrsverstöĂe. Dabei fĂ€llt besonders eine Gruppe auf.
Ob auf zwei RĂ€dern, vier RĂ€dern oder zu FuĂ: Rote Ampeln sind ein deutliches Haltesignal â aber wer nimmt es damit ernst? FĂŒr eine ADAC-Erhebung wurde an jeweils vier vielbefahrenen Kreuzungen in Berlin, Hamburg, Köln, Leipzig und MĂŒnchen das Verhalten von ĂŒber 66.000 Verkehrsteilnehmern anonymisiert beobachtet. Das Ergebnis: 2.833 Mal wurde das Rotlicht missachtet - etwa vier Prozent hielten sich also nicht an die Vorschrift.
Besonders auffĂ€llig war die zahlenmĂ€Ăig kleinste Gruppe (338) der Fahrerinnen und Fahrer von E-Scootern. Mehr als 14 Prozent der Nutzer der E-Tretroller ĂŒberfuhren demnach rote Ampeln. 8,5 Prozent der FuĂgĂ€nger (16.827) verstieĂen gegen die Regel, knapp gefolgt von rund 8 Prozent der Radfahrer (9.520). Kfz-Fahrer (39.473) hielten sich mit lediglich 1,6 Prozent an VerstöĂen am hĂ€ufigsten an das Haltesignal.Â
Laut ADAC-Sprecherin wurden die E-Scooter separat erfasst - auch wenn sie rein juristisch zu den Kraftfahrzeugen gehörten. Bei der Ahndung fĂŒr BuĂgelder jedoch wĂŒrden E-Scooter mit den FahrrĂ€dern gleichgesetzt.
ADAC fordert konsequente Ampelkontrollen
Laut ADAC-Berechnungen wĂ€ren bei einer Ahndung der gesamten VerstöĂe rund 158.000 Euro BuĂgeld und 164 einmonatige Fahrverbote verhĂ€ngt worden. «Die Zahl der RotlichtverstöĂe ist viel zu hoch. Eine der einfachsten Verkehrsregeln, bei einer roten Ampel stehenzubleiben, scheint zunehmend an Bedeutung zu verlieren», erklĂ€rte Roman Suthold, Verkehrsexperte des ADAC Nordrhein.Â
Der ADAC verwies in seiner Mitteilung auf Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes aus 2023: Deutschlandweit seien damals 327.230 RotlichtverstöĂe registriert worden, bei denen rund 10.000 Menschen verletzt oder getötet wurden. Vor diesem Hintergrund forderte der MobilitĂ€tsclub konsequente Ampelkontrollen: «Denn nur dann ist eine VerhaltensĂ€nderung zu erwarten.»
Die vierstĂŒndige Erhebung fand am Vormittag eines Wochentags im Oktober vergangenen Jahres statt und wurde von den Testern mit einem KI-gestĂŒtzten Kamerasystem durchgefĂŒhrt. Dieses zĂ€hlte anonymisiert die Verkehrsteilnehmer und erhob sowohl einfache VerstöĂe innerhalb einer Sekunde Rotlicht als auch qualifizierte VerstöĂe, bei denen die Ampel lĂ€nger als eine Sekunde auf Rot stand â auch FrĂŒhstarter seien mitgezĂ€hlt worden.







