Waldbrand, Jüterbog

Vergangene Woche bricht in einem Waldstück nahe Jüterbog in Brandenburg ein Feuer aus.

09.06.2023 - 12:15:50

Waldbrand bei Jüterbog eingedämmt. Erst jetzt beruhigt sich die Lage. Landwirtschaftsminister Cem Özdemir ruft derweil zu Umsicht im Wald auf.

  • Der Waldbrand bei Jüterbog wird auch mit einem Löschhubschrauber bekämpft. - Foto: Sven Kaeuler/TNN/dpa

    Sven Kaeuler/TNN/dpa

  • In Göldenitz in Mecklenburg-Vorpommern stehen Fahrzeuge für den weiteren Einsatz gegen den Wald- und Moorbrand bereit. - Foto: Bernd Wüstneck/dpa

    Bernd Wüstneck/dpa

Der Waldbrand bei Jüterbog wird auch mit einem Löschhubschrauber bekämpft. - Foto: Sven Kaeuler/TNN/dpaIn Göldenitz in Mecklenburg-Vorpommern stehen Fahrzeuge für den weiteren Einsatz gegen den Wald- und Moorbrand bereit. - Foto: Bernd Wüstneck/dpa

Der große Waldbrand bei Jüterbog südlich von Berlin ist nach Angaben des Ordnungsamtes erfolgreich eingedämmt. «Wir sind vorsichtig optimistisch», sagte Amtsleiterin Christiane Lindner-Klopsch. Die Einsätze eines Hubschraubers und eines Löschflugzeugs am Vortag hätten «richtig was gebracht», meinte sie. Am Mittag solle erneut ein Löschhubschrauber Wasser abwerfen.

21 Feuerwehrkräfte seien aktuell mit den 5 Einsatzfahrzeugen auf Streife, um die Schutzstreifen zu überwachen. «An den Rändern brennt jetzt aber nichts mehr», berichtete Lindner-Klopsch. In der Fläche gebe es aber sicher noch zahlreiche Feuer, die von dem Hubschrauber gelöscht werden sollen.

Die Bundespolizei hat allein am Donnerstag mit einem Hubschrauber bei insgesamt 80 Anflügen rund 144.000 Liter Löschwasser über den Brandherden abgeworfen, wie das Präsidium berichtete. Im gesamten Juni habe es bislang 157 Anflüge mit rund 282.000 Litern Löschwasser über dem Waldbrand-Gebiet gegeben.

Auf dem munitionsbelasteten Gebiet brennt es seit dem 31. Mai. Die Feuerwehr kommt wegen der Explosionsgefahr auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz nicht direkt an die Brandherde heran. Dörfer sind nicht in Gefahr. Am Mittwoch hatte starker Wind den Waldbrand wieder angefacht. Die betroffene Fläche verdoppelte sich auf mehr als 600 Hektar.

Erneut Hubschrauber-Einsatz bei Löscharbeiten im Göldenitzer Moor

Auch bei der Bekämpfung des Brandes im Wald- und Moorgebiet nahe Göldenitz in Mecklenburg-Vorpommern bekommen die Feuerwehren erneut Unterstützung aus der Luft. Zwei Löschhubschrauber der Bundeswehr trafen ein, wie Kreisbrandmeister Mayk Tessin mitteilte. Die beiden kleineren Maschinen, die pro Flug etwa 2000 Liter Wasser in einem Außentank transportieren und über dem Brandgebiet ablassen können, ersetzen den größeren Hubschrauber, der am Donnerstag bei der Brandbekämpfung geholfen hatte. Tessin zufolge sollen mit dem Wasser aus der Luft weiter Glutnester in dem schwer zugänglichen Gebiet gelöscht werden.

Die Zeit dränge, da zum Wochenende damit gerechnet werde, dass der Wind auffrische. Damit könne das Feuer neu entfacht werden und weiter um sich greifen, erklärte der Kreisbrandmeister. Nach Angaben der Kreisverwaltung ist eine Fläche von etwa 50 Hektar vom Brand betroffen, je zur Hälfte trocken gelegtes Moor und Wald. Der Brand war am Dienstag auf Ödland ausgebrochen. Ein Großeinsatz der Feuerwehr mit bis zu 300 Kräften gleichzeitig konnte knapp verhindern, dass Ortschaften evakuiert werden mussten. Am Freitag waren laut Tessin noch 50 Feuerwehrleute im Einsatz. Die Brandursache ist weiter unklar.

Özdemir: «Funke kann Flammenmeer entfachen»

Angesichts der aktuellen Brandgefahr warnt Landwirtschaftsminister Cem Özdemir unterdessen vor dem Feuermachen oder Wegwerfen von Zigarettenkippen in Wäldern. «Schon ein Funke kann ein Flammenmeer entfachen», sagte der Grünen-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). «Der Wald ist durch Dürre und Hitze bereits stark geschädigt - wir sind gemeinsam dafür verantwortlich, dass er nicht noch mehr Schaden nimmt.»

Problematisch und begünstigend für Feuer seien auch die Auswirkungen der Klimakrise, die den Wäldern zunehmend zu schaffen mache. «Waldbrände können sich in den bereits geschädigten Wäldern noch leichter ausbreiten», erklärte Özdemir. Helfen könne eine Anpassung der Wälder an den Klimawandel: «Das heißt vor allem: weg von den Monokulturen und hin zu naturnahen Mischwäldern, die aufgrund ihrer Artenvielfalt und Beschaffenheit resilienter sind gegenüber Wetterextremen.»

@ dpa.de