Berlin, Deutschland

Täglich neue Fälle, teils komplexe Ermittlungen mit sichergestellten Daten, die ausgewertet werden müssen.

04.09.2025 - 05:00:52

Immer mehr unerledigte Verfahren bei Staatsanwaltschaften. Die Staatsanwaltschaften kommen kaum noch hinterher. Die Aktenberge wachsen und wachsen.

Die Zahl unerledigter Fälle wächst nach Angaben des Deutschen Richterbundes weiter. Zur Jahreshälfte hat sich die Anzahl demnach bundesweit auf 981.633 Verfahren erhöht. Damit sind im ersten Halbjahr 2025 nochmals 30.781 offene Fälle bei den Behörden hinzugekommen. Zum Jahresende 2024 war ein bisheriger Rekordstand von 950.852 unerledigten Verfahren erreicht worden.

Die Zahlen gehen auf eine Umfrage bei den Justizverwaltungen der Länder zurück, die die vom Richterbund herausgegebene «Deutsche Richterzeitung» durchgeführt hat. Berücksichtigt wurden dabei nur die Verfahren gegen namentlich bekannte Beschuldigte, wie es hieß.

Laut Verband blieb auch die Zahl neuer Verfahren bei den Staatsanwaltschaften auf Rekordniveau: In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres kamen mehr als 2,7 Millionen neue Fälle auf die bereits bestehenden Aktenberge hinzu. «Im Ergebnis ziehen sich viele Strafverfahren in die Länge und Verfahrenseinstellungen nehmen zu», erklärte der Bundesgeschäftsführer des Richterbundes, Sven Rebehn.

Meisten unerledigten Verfahren in NRW

Die bundesweit höchste Zahl offener Verfahren zum Stichtag 30. Juni gibt es nach den Angaben in Nordrhein-Westfalen mit knapp 267.000 Fällen. Seit dem Jahr 2021 ist dies ein Zuwachs von rund 40 Prozent (Ende 2021: 191.604).

Besonders schwierig ist die Entwicklung laut Richterbund in Hamburg: Dort wuchs der Berg unerledigter Fälle bis Ende Juni auf 64.404 Verfahren. Damit hat sich der Aktenstapel laut Richterbund in den vergangenen dreieinhalb Jahren fast verdreifacht (Ende 2021: 22.900 offene Verfahren).

Brandenburg reduziert offene Fälle

Auch Sachsens Staatsanwaltschaften schieben eine große Bugwelle vor sich her: Dort gab es nach den Angaben Ende Juni 45.952 offene Verfahren - eine Zunahme von 54 Prozent seit dem Jahr 2021.

Anlässlich der Zahlen fordert der Deutsche Richterbund eine schnelle Zusage der Länder für neue Stellen in der Justiz. Erst dann könnten die von der Bundesregierung zugesagten 450 Millionen Euro an zusätzlichen Mitteln fließen. «Die Strafjustiz darf nicht zum Flaschenhals bei der Kriminalitätsbekämpfung werden.»

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Dutzende steigen zum Weihnachtsschwimmen in den Orankesee. Die Wassertemperatur lag nur knapp über dem Gefrierpunkt. Nichts für Warmduscher: Dutzende Mitglieder der Berliner Seehunde sind am ersten Weihnachtstag in den eiskalten Orankesee gestiegen. (Unterhaltung, 25.12.2025 - 12:48) weiterlesen...

«Artemis»-Flug zum Mond mit Maskottchen aus Deutschland? Mit der «Artemis 2»-Mission will die US-Raumfahrtbehörde Nasa demnächst wieder Menschen in die Nähe des Mondes schicken. (Wissenschaft, 25.12.2025 - 09:28) weiterlesen...

Berlin vorn: Mehr Züge und Bahnanlagen beschmiert. Gab es 2025 mehr Fälle von Schmierereien? Eine erste Bilanz. Durch illegal angebrachtes Graffiti entstehen allein bei der Deutschen Bahn Millionenschäden. (Unterhaltung, 25.12.2025 - 06:00) weiterlesen...

EU-Ratspräsident Costa: US-Einreiseverbote sind inakzeptabel. Aus Brüssel gibt es deutliche Worte in Richtung Washington. Die Empörung über die von den USA verhängten Einreiseverbote gegen einen früheren EU-Kommissar und andere europäische Staatsbürger ist groß. (Ausland, 24.12.2025 - 14:59) weiterlesen...

EU-Kommission droht USA wegen Einreiseverboten. Die EU-Kommission will sie nicht einfach hinnehmen. Die von den USA verhängten Einreiseverbote gegen einen früheren EU-Kommissar und andere europäische Staatsbürger sorgten in Brüssel für Empörung. (Ausland, 24.12.2025 - 12:58) weiterlesen...

Er war Commissario Brunetti: Schauspieler Uwe Kockisch tot Als Kommissar ermittelte er in Venedig, in «Weissensee» spielte er einen Stasi-Mann: Jetzt ist Uwe Kockisch mit 81 Jahren in Madrid gestorben. (Unterhaltung, 24.12.2025 - 12:23) weiterlesen...