Große, Suchaktion

Ein Albtraum kurz vor Heiligabend: Das eigene Kind verschwindet am Adventssonntag spurlos aus dem Elternhaus.

18.12.2023 - 10:59:25

Große Suchaktion nach vermisstem Kleinkind. Nach dem zwei Jahre alten Mädchen wird mit einem Großaufgebot gesucht.

  • Rund 200 Einsatzkräfte der Polizei, Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks beteiligten sich an der Suche nach der Zweijährigen. - Foto: David Pichler/dpa

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  • Bei der Suche nach dem vermissten zweijährigen Mädchen kommen auch Drohnen zum Einsatz. - Foto: David Pichler/dpa

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Rund 200 Einsatzkräfte der Polizei, Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks beteiligten sich an der Suche nach der Zweijährigen. - Foto: David Pichler/dpaBei der Suche nach dem vermissten zweijährigen Mädchen kommen auch Drohnen zum Einsatz. - Foto: David Pichler/dpa

Nach mehreren Stunden erfolgloser Suche nach einem vermissten Kleinkind haben Rettungskräfte die Suchaktion in Bingen nahe der Schwäbischen Alb fortgesetzt. Das zweijährige Mädchen hatte sein Elternhaus wahrscheinlich gestern in einem unbeobachteten Moment zwischen 16.00 und 17.00 Uhr im Schlafanzug verlassen. Das teilte die Polizei mit.

Das Wohnhaus der Familie befindet sich in Hitzkofen - einem Teilort von Bingen im baden-württembergischen Landkreis Sigmaringen - in unmittelbarer Nähe zum Fluss Lauchert. Dort hatten Taucher sofort am Sonntag gesucht - zunächst ohne Erfolg.

Suche mit Großaufgebot

Die Taucher waren auch an einem Wehr im Wasser. Das Wehr befindet sich zwischen Bingen und Sigmaringendorf, wo die Lauchert in die Donau mündet. «Wir haben keine Spur von dem vermissten Mädchen dort gefunden», sagte eine Polizeisprecherin. Die Lauchert sei normalerweise ein ruhiger Fluss, habe aber gerade Hochwasser, sagte Bürgermeister Jochen Fetzer (parteilos). «Das macht die Sache noch dramatischer.» Es sei deutlich mehr Wasser im Fluss als üblich.

Bis zum Nachmittag weitete die Polizei ihren Suchradius aus. Eine Hundertschaft des Polizeipräsidiums Ravensburg und des Polizeipräsidiums Einsatz aus Göppingen läuft nach Auskunft einer Polizeisprecherin sternförmig vom Elternhaus der Kleinen weg und durchkämmt jeden Meter. Unterstützt würden die Kollegen durch Spürhunde und aus der Luft durch einen Polizeihubschrauber. Darüber hinaus liefen die Vernehmungen von Familie, Bekannten und Freunden. «Das dauert Stunden.»

Bürgermeister und Polizei hoffen auf gutes Ende

Der Bürgermeister hofft ebenso wie Polizei und andere Einsatzkräfte, das Kind trotz aller Widrigkeiten wohlauf zu finden. «Wir hoffen auf einen glücklichen Ausgang», sagte Polizeisprecher Christian Sugg. Die Gegebenheiten müssten aber realistisch im Blick behalten werden: Die Temperaturen in der vergangenen Nacht seien unter null gewesen. «Das Mädchen ist unseren Kenntnissen zufolge lediglich mit einem Schlafanzug bekleidet. Das sind die Rahmenbedingungen, die wir haben, die für eine solche Suche im Vermisstenfall nicht sonderlich förderlich sind.»

Bürgermeister Fetzer hofft, dass das vermisste Mädchen die Nacht irgendwo im Warmen verbracht hat. «Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei einer Temperatur von unter null dann noch große Hoffnung besteht.» Die Stimmung im Ort sei betroffen, sagte Fetzer. Die Eltern des Mädchens seien bei Bekannten außerhalb der Gemeinde untergebracht. Die Familie wohne erst seit dem vergangenen Jahr im Ort. Hitzkofen zähle rund 400 Einwohner. «Hier kennt jeder jeden», sagte Fetzer.

Die Zweijährige ist laut Beschreibung der Eltern etwa 60 Zentimeter groß und hat kurze, blonde Haare und blaue Augen. Das Kriminalkommissariat Sigmaringen nahm die Ermittlungen auf und bittet um Hinweise zum Aufenthaltsort des Mädchens.

«Wir rollen das Ganze neu auf und holen uns neue Polizeikräfte für die heutige Suche», sagte eine Polizeisprecherin am Morgen. Bis zu 80 Polizeibeamte sollten das ganze Gebiet rund um das Elternhaus am Montag durchkämmen. An der umfangreichen Suche seien Polizeihubschrauber und Mantrailer-Hunde beteiligt.

Die Suche von rund 180 Einsatzkräften von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, Rettungsdienst und Deutschem Roten Kreuz war gestern ergebnislos verlaufen.

@ dpa.de