Beziehung, Beruf

Studie zeigt: Beruf beeinflusst Attraktivität

31.01.2014 - 14:15:49

Bei der Partnersuche komme es allein auf die inneren Werte an, so heißt es immer wieder. Dieses alltagspsychologische Bonmot mag sich zwar schön anhören und ein weit verbreitetes „idealistisches“ Bild der Liebe widerspiegeln. Es entspricht allerdings nicht ganz der Realität. Auch der Beruf des potenziellen Partners spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle. Zu diesem Ergebnis ist eine von der Online-Partnervermittlung PARSHIP in Kooperation mit der Universität Bremen durchführte Studie gekommen

Akademische Berufe wirken attraktiver

Die Kernaussage besagter Studie lautet: Der Beruf beeinflusst unsere Attraktivität und hat somit einen signifikanten Effekt auf den Erfolg bei der Partnersuche. Online-Profile mit bestimmten Berufsbezeichnungen werden deutlich häufiger angeklickt als andere. Begehrt sind insbesondere Singles, die einen Beruf ausüben, der eine akademische Ausbildung voraussetzt, so zum Beispiel Ärzte, Juristen und Lehrer. Ein weiteres Berufsmerkmal, das sich der Studie zufolge positiv auf die Fremdwahrnehmung auswirkt, ist der Grad der mit dem Beruf verknüpften Verantwortlichkeit.

Ärzte stehen demnach bei Frauen hoch im Kurs, Juristinnen hingegen bei Männern – beides Berufe, die im Übrigen mit einer hohen Verantwortlichkeit und hiermit assoziierten Merkmalen (z.B. Entscheidungskompetenz) einhergehen. Bei den „Männer-Berufen“ schaffen es außerdem Architekten, Psychologen bzw. Therapeuten, wissenschaftliche Mitarbeiter, Polizisten und Lehrer in die Top 5, bei den „Frauen-Berufen“ Flugbegleiterinnen, Ärztinnen, Geschäftsführerinnen und – wie bei den Männern – wissenschaftliche Mitarbeiterinnen. Bemerkenswert ist, dass in der Liste der attraktivsten „Frauen-Berufe“ deutlich mehr nicht-akademische Berufe auftauchen als bei den Männern.

Verantwortungsvolle Berufe bringen weitere Persönlichkeitsmerkmale mit sich

In welchem Verhältnis stehen Beruf und subjektiv empfundene Attraktivität? „Die Partnersuchenden scheinen durch den Beruf eines potenziellen Partners automatisch auf verschiedene andere sozioökonomische Aspekte zu schließen, die die Partnerwahl beeinflussen“, so deutet Uwe Engel, Professor für Soziologie an der Universität Bremen, die Ergebnisse der Studie. Die Berufsbezeichnung dient somit als Prädiktor u.a. für Einkommen und sozialen Status. Sie dient aber wohl auch als Prädiktor, mit dem sich weitere Persönlichkeitsmerkmale des Partners in spe vorhersagen lassen. Eine typische Assoziationskette könnte in etwa so aussehen: „Er ist Arzt. Ärzte sind in der Regel gewissenhaft, freundlich, anständig, einfühlsam usw. Also ist auch er gewissenhaft, freundlich …“

Es lässt sich festhalten, dass bestimmte Berufe – statistisch betrachtet – zweifellos die Chancen bei der Partnersuche steigern. Mit einer Stichprobengröße von n=23.000 dürften sich die Ergebnisse der PARSHIP-Studie als sehr robust erweisen. Dennoch ist die Partnersuche letzten Endes immer ein ganz individueller „Prozess“. Neben dem Beruf spielen eben noch viele weitere Merkmale eine Rolle bei der Partnerwahl. Aus diesem Grund sollten diese Ergebnisse auch keinen Nicht-Arzt bzw. keine Nicht-Juristin verunsichern. Jede Liebe ist einzigartig.