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Die Umsätze der Spielbanken sind angestiegen, deutscher Markt im Wachstum

31.05.2017 - 14:28:21

Baden-Baden – Laut dem Deutschen Spielbankenverband hat sich der Brutto-Ertrag aus Casinospielen im Zeitraum von 2015 bis 2016 erhöht. Das gab der Verband Anfang der Jahres in Baden-Baden bekannt. Der Bruttospielertrag betrug im letzten Jahr bei den deutschen Spielbanken damit 577 Millionen Euro. Der Wachstum lag bei 3,7 Prozent.

 

Spielbank
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Dies sind also gute Nachrichten für die Einrichtungen und zeigt, dass der Markt trotz zunehmender Beliebtheit der Online-Casinos gut positioniert ist.

Laut der Website für Statistiken Statista ist der weltweite Markt für Online-Casinospiele seit 2009 stetig angewachsen und soll, so wird angenommen, bis 2020 jährlich weiter ansteigen. Im Jahr 2009 lag er bei 20,51 Mio. US-Dollar, 2015 betrug die Zahl bereits 37,91 Mio. Dollar. 2020 soll der Markt bis auf 59,79 Mio. Dollar angewachsen sein, so die Prognose von Statista.

Deutscher Markt bei Online-Spiele-Anbietern gefragt

Online-Spiele sind u. a. so beliebt, weil sie auf Mobilgeräten unterwegs oder zuhause gespielt werden können. Lokale Spielbanken werden dagegen eher zu besonderen Anlässen oder aus sozialen Gründen besucht.

Viele Online-Casinos richten sich inzwischen auch an den deutschen Markt. Einige sprechen direkt deutsche Kunden an und werben mit Spielen zu deutschen Themen, die Namen wie Beerfest (in Anlehnung an das Oktoberfest) oder Bierhaus tragen. Websites in deutscher Sprache sind immer öfter anzutreffen und Deutsch scheint dabei eine bedeutende Rolle einzunehmen. Zur Veranschaulichung kann die Online-Casinospiele-Website Guts dienen, die außer Deutsch nur vier weitere Sprachen anbietet, darunter Englisch, Finnisch, Norwegisch und Schwedisch. Das verdeutlicht, wie wichtig der deutsche Markt für Online-Spiele mittlerweile ist.

Wirtschaftliche Vorteile

Werden die wirtschaftlichen Vorteile des Glücksspielmarkts nicht ernst genommen? Das glaubt jedenfalls Professor Bert Rürup, Präsident des Handelsblatt Research Institutes, der auf dem 2. Bundeskongress zum Glücksspielwesen in Berlin eine Analyse zum Thema vorstellte. Der Glücksspielmarkt werde in seiner volkswirtschaftlichen Bedeutung bislang unterschätzt, sagte Prof. Rürup. Das Research Institute schreibt: "Die Glücksspielbranche ist ein wirtschaftlich bedeutender Teil des Freizeitmarktes in Deutschland". Die Digitalisierung der Branche würde neue Chancen bringen, so die Zeitung.

Bahnhof
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Der Marktwachstum ist an den erwähnten Zahlen zu erkennen. Aufgrund der steten Verfügbarkeit von Online-Spielen vermuteten einige Experten, dass der Markt der physischen Spielbanken in Deutschland leiden würde, doch im Gegenteil, der Markt legt weiter zu.

Der Deutsche Spielbankenverband berichtet, dass sich die Zahl der Geldspielgeräte in den Jahren 2005 bis 2014 um 47,5 Prozent auf etwa 267.000 erhöhte. Die Zahl der Spielhallen vergrößerte sich auf ca. 9.000. Es befänden sich um die 195.000 Automaten in den Spielhallen und ca. 70.000 in Gaststätten, Imbissen und anderen gastronomischen (Freizeit-) Einrichtungen, so der DSvb. Laut dem VDAI, dem Verband der Automatenindustrie, nutzen pro Jahr etwa 5 Mio. Menschen die Geldspielgeräte. Im Jahr 2013 nahmen etwa 2 Mio. Deutsche an Online-Wetten oder -Lotterien teil (das beinhaltet also noch nicht die Spiele der Online-Casinos wie Karten- oder Automatenspiele). Laut der Beratungsfirma Goldmedia lag der Umsatz des deutschen Sportwettenmarkts im Jahr 2012 bei 6,8 Mrd. Euro. Davon wurde mehr als die Hälfte online vorgenommen (3,7 Mrd. Euro).

Dass der Markt insgesamt weiterhin anwächst, kann als Zeichen für seine Stärke angesehen werden. Zumindest ist, laut Experten, noch kein Rückgang zu erwarten.