Wasserspringen, WM

Die Weltmeisterschaften der Wasserspringer in Japan sind die ersten seit 21 Jahren ohne den entlassenen Bundestrainer Lutz Buschkow.

13.07.2023 - 06:17:50

Springer unterstützen Ex-Trainer Buschkow: «Brennt für Team». Das Verhältnis zu seinen früheren Athleten ist weiter intakt.

Wasserspringer Timo Barthel hat unmittelbar vor den am Freitag im japanischen Fukuoka beginnenden Weltmeisterschaften für einen fairen Umgang mit dem entlassenen Bundestrainer Lutz Buschkow geworben. «Wir sind Wasserspringer, keine Richter. Jeder, der in meinem Team ist, den unterstütze ich. Ich bin für ihn, bis jemand das Gegenteil beweist und so lange halten wir zusammen», sagte Barthel.

Buschkow war vom deutschen Schwimm-Verband (DSV) im Zuge des öffentlich gemachten Missbrauchsfalls um den ehemaligen Spitzenspringer Jan Hempel gekündigt worden. Hempel wirft Buschkow vor, von dem jahrelangen Missbrauch in den 1980er- und 1990er-Jahren erfahren, aber dazu geschwiegen zu haben. Der Trainer bestreitet das und klagt derzeit auf Wiedereinstellung. 

Kontakt auch nach der Entlassung

Der 26 Jahre alte Barthel, der Ende Juni in Polen Europameister vom Turm geworden war, und Buschkow verbindet eine langjährige Zusammenarbeit. Der Kontakt sei auch nach der Entlassung nicht abgerissen. «Wir sind ja beide aus Halle, da läuft man sich schon mal über den Weg», berichtete Barthel. Buschkow verfolge alles, was mit Wasserspringen zu tun habe, das sei sein Leben. «Wir bekommen auch Nachrichten von ihm, er gratuliert zu Erfolgen. Er brennt für das Team, egal ob er dabei ist oder nicht.»

Auch andere Athleten wie die Olympia-Dritte im Synchronspringen vom Drei-Meter-Brett, Lena Hentschel, bestätigten das nach wie vor intakte Verhältnis zum ehemaligen Coach. «Lutz Buschkow als Mensch kann man nicht vergessen», sagte Hentschel. Man habe immer mit allen Problemen zu ihm kommen können. Nach seiner Suspendierung sei das Team noch enger zusammengewachsen. «Ich glaube, wir sind stärker als zuvor», sagte Hentschel.

@ dpa.de