WTA, ATP

Nach schwachem Beginn dreht Alexander Zverev auf und schafft es ins Achtelfinale der French Open.

04.06.2023 - 00:29:48

Zverev nach Schreckmoment ins Achtelfinale - Altmaier raus. Dabei erlebt der Olympiasieger einen Schreckmoment. Zum erhofften deutschen Duell kommt es nicht.

  • Alexander Zverev bezwang den US-Amerikaner Frances Tiafoe in vier Sätzen. - Foto: Jean-Francois Badias/AP

    Jean-Francois Badias/AP

  • Daniel Altmaier war in seinem Drittrunden-Match gegen Grigor Dimitrow chancenlos. - Foto: Thibault Camus/AP

    Thibault Camus/AP

Alexander Zverev bezwang den US-Amerikaner Frances Tiafoe in vier Sätzen. - Foto: Jean-Francois Badias/APDaniel Altmaier war in seinem Drittrunden-Match gegen Grigor Dimitrow chancenlos. - Foto: Thibault Camus/AP

Alexander Zverev brüllte seine Freude mit weit aufgerissenem Mund heraus. In einer Nachtschicht hat sich der Tennis-Olympiasieger bei den French Open ins Achtelfinale gekämpft.

Der 26-Jährige bezwang den Amerikaner Frances Tiafoe nach schwachem Beginn in 3:41 Stunden mit 3:6, 7:6 (6:3), 6:1, 7:6 (7:5). Den Matchball verwandelte Zverev erst 18 Minuten nach Mitternacht. Damit steht er beim Sandplatz-Klassiker in Paris zum sechsten Mal nacheinander unter den besten 16 und trifft nun auf Grigor Dimitrow.

Der Weltranglisten-29. aus Bulgarien bezwang Daniel Altmaier locker mit 6:4, 6:3, 6:1 und verhinderte damit ein deutsches Achtelfinal-Duell. Der 24 Jahre alte Altmaier konnte nicht an seine überragende Leistung beim Fünf-Satz-Krimisieg in mehr als fünf Stunden gegen den italienischen Titelanwärter Jannik Sinner anknüpfen.

Schreckmoment für Zverev im dritten Satz

Zum zweiten Mal nacheinander durfte Zverev abends im größten Stadion des Stade Roland Garros ran - und musste auf dem Unglücksplatz einen Schreckmoment überstehen. Fast an der Stelle, wo er sich im Halbfinale gegen Rafael Nadal 2022 schwer am Knöchel verletzt hatte, rutschte er im dritten Satz aus. Schnell rappelte Zverev sich jedoch wieder auf und schüttelte den Sand ab.

Zu Beginn erlaubte sich Zverev viel zu viele einfache Fehler, wurde zudem beim Netzangriff gleich mehrfach vom Amerikaner passiert. Mit einem Doppelfehler gab Zverev den ersten Satz nach nur 38 Minuten ab. Direkt zum Auftakt des zweiten Durchgangs nahm er seinem Gegner das erste Mal den Aufschlag ab, feuerte das Publikum zum Jubeln an und hielt sich den Finger ans Ohr.

Doch auch Tiafoe setzte auf Emotionen. Nach dem Re-Break wackelte der 25-Jährige mit den Schultern und ließ sich feiern. Doch Zverev blieb stabil und sicherte sich den Satz nervenstark. Im ersten Spiel des dritten Durchgangs, das mehr als zehn Minuten dauerte, gab der frühere Weltranglistenzweite zwar wieder seinen Aufschlag ab, holte sich jedoch die nächsten sechs Spiele in Serie.

Im vierten Satz schallte das Meisterfeuerwerk von Paris Saint-Germain aus dem nur 800 Meter entfernten Prinzenpark bis zum Court Philippe-Chatrier - dort feierten die Zuschauer auf den Tribünen mit der Welle. Mit 3:5 lag Zverev bereits hinten, kam jedoch noch einmal zurück - und machte erneut im Tie-Break den Sieg perfekt.

Altmaier ohne Energie

Altmaier fehlte hingegen zwei Tage nach seinem großen Coup die Energie. Es sei emotional und körperlich schwierig gewesen, das vorige Match zu verarbeiten. «Am Ende ist man auch nur ein Mensch und kann draus lernen. Wenn das dann hoffentlich Woche für Woche Realität wird, gegen diese Topjungs zu spielen, wird das hoffentlich natürlich sein», sagte der Kempener und bewertete sein Turnier und die Arbeit der vergangenen Wochen «sehr positiv»: «Es gibt noch sehr viele Baustellen, aber wir haben schon schöne Momente gehabt.»

Damit verpasste Altmaier die Wiederholung des größten Erfolgs seiner Karriere, als er 2020 ebenfalls beim Sandplatzklassiker in Paris das Achtelfinale erreicht hatte. Auch damals hatte er in Matteo Berrettini zunächst einen Top-Ten-Spieler geschlagen und war danach glatt in drei Sätzen ausgeschieden. Durch das Erreichen der dritten Runde wird sich Altmaier zumindest deutlich von Weltranglistenplatz 79 nach oben verbessern.

@ dpa.de