Arbeitsmarkt, Gesellschaft

Frank Werneke, Vorsitzender der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, hat angekündigt, gegen weitere Sozialreformen zu mobilisieren.

10.10.2025 - 18:39:30

Verdi kündigt Proteste gegen Sozialreformen an

"Da im Koalitionsvertrag das Ende des Acht-Stunden-Tags verabredet ist, rechne ich mit einem Gesetzentwurf in den kommenden Wochen", sagte er dem "Tagesspiegel" (Samstagsausgabe). "Allen Beteiligten muss klar sein: Unser Widerstand wird beinhart sein." Auch die nun verkündete Einigung beim Bürgergeld sieht er kritisch.

"Die Regierung nimmt sich das Schonvermögen vor und macht Druck, dass Menschen aus ihren für die Grundsicherung zu teuren Wohnungen ausziehen. Das betrifft unmittelbar die Kernklientel der SPD, zum Beispiel Facharbeiter, die wegen der Krise der Industrie ihre Jobs verlieren", so Werneke. "Es ist bitter, dass diese Menschen in Existenzängste gestürzt werden." Auch weitere Vertreter von Gewerkschaften und Sozialverbänden richten kritische Worte an die SPD. "Die geplanten Verschärfungen richten sich an einer verschwindend kleinen Gruppe von Personen ohne Willen zur Arbeitsaufnahme aus - mit großem Schaden für die große Mehrheit, die Arbeit suchen", sagte Hans-Jürgen Urban, Sozialvorstand der IG Metall, dem Blatt. "Wir erwarten von der SPD, dass sie wirklich auch einsteht für ihre Ankündigungen in der Arbeits- und Sozialpolitik." Michaela Engelmaier, Vorstandsvorsitzende des Sozialverbands Deutschland, sagte dem "Tagesspiegel", die Pläne würden sich teilweise anfühlen wie ein Rückfall auf Hartz IV. "Da liegen wir mit der Entscheidung der SPD nicht überein. Und das haben wir auch gesagt", erklärte sie. Auch Marvin Deversi, Bundesvorstand der Arbeiterwohlfahrt, brachte seine Enttäuschung zum Ausdruck. "Wir haben eine ganz besondere Erwartungshaltung in Richtung der SPD für solidarische und soziale Politik. Dem wird sie mit dieser Reform nicht gerecht", sagte er der Zeitung.

@ dts-nachrichtenagentur.de

Weitere Meldungen

Linnemann hält Renten-Vorschlag von Bas für diskussionswürdig CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hält den Vorschlag, die Rente künftig an die Zahl der Beitragsjahre zu koppeln, für diskussionswürdig. (Politik, 08.12.2025 - 14:11) weiterlesen...

Wirtschaftsweiser kritisiert Bas-Vorschlag zur Rente Der Wirtschaftsweise Martin Werding sieht den Vorschlag von Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) zur Kopplung des Renteneintrittsalters an die Zahl der Beitragsjahre kritisch. (Politik, 08.12.2025 - 13:42) weiterlesen...

DIW findet Kopplung von Renteneintritt an Beitragsjahre ungerecht Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, hat den Vorschlag, den Beginn der Rente nicht mehr mit dem Alter, sondern mit der Zahl der Beitragsjahre zu verknüpfen, als ungerecht bezeichnet. (Politik, 08.12.2025 - 11:01) weiterlesen...

Klüssendorf offen für Beitragsjahre als Maßstab für Renteneintritt SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf hat sich hinter die Idee der Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) gestellt, den Renteneintritt an die Beitragsjahre zu koppeln. (Politik, 08.12.2025 - 09:03) weiterlesen...

Klingbeil-Berater will Renteneintritt an Beitragsjahre koppeln Jens Südekum, Berater von Finanzminister Lars Klingbeil (SPD), spricht sich bei der anstehenden Rentenreform dafür aus, den Rentenbeginn nicht länger an eine feste Altersgrenze zu koppeln, sondern an eine Mindestanzahl von Beitragsjahren. (Wirtschaft, 07.12.2025 - 08:29) weiterlesen...

Studie: Hälfte der Bürgergeld-Empfänger sucht keinen Job Mehr als die Hälfte der Bürgergeldempfänger in Deutschland sucht derzeit nicht nach einem Job. (Wirtschaft, 04.12.2025 - 09:57) weiterlesen...