Der Städte- und Gemeindebund warnt vor einem "Jahrzehnt der Einsamkeit" und fordert und stärkere Investitionen in die soziale Infrastruktur.
25.12.2025 - 01:06:38Gemeindebund fordert 500-Millionen-Fonds gegen Einsamkeit
Die Finanzierung könne "durch Gelder der Europäischen Union, Restmittel im Bundeshaushalt oder Umschichtungen in den Einzeletats" erfolgen. Einsamkeit betreffe längst nicht nur ältere Menschen, sondern sei zu einem generationenübergreifenden Phänomen geworden, mahnte Berghegger. "Wenn wir dieser Entwicklung als Gesellschaft nichts entgegensetzen, drohen die kommenden Jahre zu einem Jahrzehnt der Einsamkeit zu werden." Als Gründe nannte der Hauptgeschäftsführer eine immer stärkere Flucht ins Digitale, die schwierige wirtschaftliche Lage und die globalen Verwerfungen. Die Politik sei gefordert, diesem unheilvollen Trend entschieden zu begegnen - zumal er nicht nur mit individuellem Leid verbunden sei, sondern auch zu gesellschaftlicher Entfremdung und zu Radikalisierung führen könne. Berghegger rief die Kommunen dazu auf, sich als sorgende Gemeinschaft zu begreifen. Begegnungsorte wie Bibliotheken sollten verlässlich geöffnet sein - "ohne lange Schließzeiten, ohne Urlaubszeiten, ohne krankheitsbedingte Ausfälle und ohne frühen Feierabend". Künftig brauche es noch mehr Angebote für Begegnung, Teilhabe und Beratung. Als ein Ziel des geforderten Fonds gegen Einsamkeit nannte Berghegger, dass Bibliotheken und andere Einrichtungen dauerhaft offenstehen - "in der Kombination von Haupt- und Ehrenamt".


