Verständigung, Finanzschritte

Wie geht es weiter mit dem Deutschlandticket? Bund und Länder haben die nächsten Finanzierungsschritte für 2024 festgelegt - nicht genutzte Mittel aus diesem Jahr können übertragen werden.

06.11.2023 - 22:08:31

Verständigung auf weitere Finanzschritte bei D-Ticket

Bund und Länder haben sich auf weitere Schritte zur Finanzierung des Deutschlandtickets im Nahverkehr verständigt. In diesem Jahr nicht verbrauchte Mittel sollen demnach 2024 für den Ausgleich finanzieller Nachteile aus dem Ticket eingesetzt werden können, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen von Bund und Ländern bei gemeinsamen Beratungen in Berlin erfuhr. Zudem soll die Verkehrsministerkonferenz damit beauftragt werden, ein Konzept zur Durchführung des Tickets ab 2024 vorzulegen.

Bund und Lander sollten sich dann 2024 rechtzeitig über die weitere Finanzierung einschließlich eines Mechanismus zur Fortschreibung des Ticketpreises verständigen, «der auch eine Erhöhung beinhalten kann». Das Deutschlandticket kann seit 1. Mai in Bussen und Bahnen im Nahverkehr für 49 Euro im Monat genutzt werden - als digital buchbares, monatlich kündbares Abonnement in ganz Deutschland. Dabei gelten die 49 Euro ausdrücklich als «Einführungspreis».

Bund und Länder bekräftigten nun, auch 2024 jeweils 1,5 Milliarden Euro zum Ausgleich von Einnahmeausfällen bei den Verkehrsunternehmen durch das günstige Ticket zuzuschießen. Wie für das Einführungsjahr 2023 vereinbart, hatten die Länder in den vergangenen Wochen auch für 2024 eine Bundeszusage gefordert, mögliche darüber hinausgehende Kosten zur Hälfte zu tragen. Nun heißt es, mit der vorgesehenen Regelung für 2024 solle eine weitere Nachschusspflicht durch Bund und Länder im kommenden Jahr ausgeschlossen werden.

Laut einer Prognose des Verbands der Verkehrsunternehmen dürften die Verluste für die Branche 2023 wegen des Ticketstarts erst im Mai bei 2,3 Milliarden Euro liegen, für das volle Jahr 2024 dann bei 4,1 Milliarden Euro. Bei zwei Mal drei Milliarden Euro öffentlicher Zuschüsse für 2023 und 2024 ergäbe sich unter dem Strich also eine Finanzlücke von 400 Millionen Euro.

@ dpa.de