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Tarifeinkommen 2019: 3,2 Prozent höher als im Vorjahr

28.02.2020 - 08:47:30

Die deutschen Tarifeinkommen (Monatsgehälter plus Sonderzahlungen) stiegen im Jahr 2019 gegenüber dem Vorjahr um durchschnittlich 3,2 Prozent.

Das Statistische Bundesamt Destatis teilte am Freitagmorgen mit, dass die Tarifeinkommen in Deutschland einschließlich Sonderzahlungen im vergangenen Jahr gegenüber 2018 um 3,2 Prozent angestiegen sind. Damit nahmen die Statistiker eine leichte Anpassung der Mitte Dezember 2019 veröffentlichten, vorläufigen Zahl von 3,1 Prozent vor.

Ohne Sonderzahlungen erhöhten sich die Tarifgehälter 2019 gegenüber 2018 um 2,7 Prozent. Die durchschnittlichen Tarifeinkommen legten damit deutlich stärker zu als die Inflationsrate, die in demselben Zeitraum 1,4 Prozent betrug.

Ein überdurchschnittlicher Zuwachs der Tarifeinkommen zuzüglich Sonderzahlungen fand 2019 insbesondere im Wirtschaftssektor Land- und Forstwirtschaft einschließlich Fischerei statt (+ 3,6 Prozent). In den Berufsfeldern Erziehung und Unterricht (+ 3,5 Prozent) machten sich in erster Linie die in 2019 von den Bundesländern deutlich erhöhten Besoldungen bemerkbar, erläuterte das Statistische Bundesamt. Besonders deutlich war die Erhöhung der Tarifeinkommen unter Einbeziehung von Sonderzahlungen auch im Verarbeitenden Gewerbe sowie in der Wirtschaftsbranche Verkehr und Lagerei mit einem Plus von 3,3 Prozent.

Die signifikant erhöhten Tarifgehälter für das Verarbeitende Gewerbe werden von den Statistikern vorrangig auf Sonderzahlungen durch Unternehmen aus der Metall- und Elektroindustrie zurückgeführt. Betriebe der Metall- und Elektroindustrie leisteten im 3. Quartal 2019 mit dem tarifvertraglichen vereinbarten, sogenannten „T-ZUG“ eine Sonderzahlung, die 27,5 Prozent des Monatsgehaltes zuzüglich einer einmaligen Leistung von 400 Euro umfasste.

Unter dem für 2019 ermittelten Durchschnitt lagen die tariflichen Gehaltszuwächse beispielsweise im Handel (+ 2,4 Prozent), bei Versicherungs- und Finanzdienstleistungen (+ 1,9 Prozent) und im Wirtschaftsbereich Information und Kommunikation (+ 1,8 Prozent).

Im Schlussquartal des Jahres 2019 erhielten die Beschäftigten um durchschnittlich 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal erhöhte monatliche Tarifeinkommen (inklusive Sonderzahlungen). Stärker als dieser Durchschnitt entwickelten sich die tariflichen Einkommenszuwächse im letzten Quartal 2019 bei den „sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen“ mit einem deutlichen Zuwachs von 3,5 Prozent sowie in den Wirtschaftsbereichen Unterricht und Erziehung und auch in der Energieversorgung mit +3,1 Prozent.

Unterdurchschnittliche Anhebungen der tariflichen Verdienste verzeichnete im vierten Quartal 2019 im Vergleich zum Vorjahr vor allem das Verarbeitende Gewerbe (+ 0,4 Prozent). Dies sei, so berichtete das Statistische Bundesamt, insbesondere dem Umstand geschuldet, dass im Rahmen der Tarifverhandlungen 2019 für die Metall- und Elektro-Industrie über die oben erwähnten Sonderzahlungen hinaus keine Erhöhung der tariflichen Grundgehälter beschlossen wurde.

Redaktion ad-hoc-news.de, A. Camus

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