Krankenhausflur

Spahn möchte Kliniken ab Mai schrittweise für Normalbetrieb öffnen

28.04.2020 - 07:22:05

Da sich die Corona-Pandemie in Deutschland abschwächt, schlägt Jens Spahn vor, die reservierten Intensivbetten für Infizierte herunterzufahren.

Aufgrund der Tatsache, dass die Corona-Pandemie hierzulande einen abgeschwächten Verlauf nimmt, fordert Bundesgesundheitsminister Jens Spahn von der CDU die Länder auf, die Zahl der für Corona-Infizierte vorgesehenen Betten auf Intensivstationen herunterzufahren. Man solle die Kliniken jetzt wieder Schritt für Schritt für die Versorgung aller anderen Patienten öffnen.

Die Entwicklung derzeit bei den Neuinfektionen mache es durchaus wieder möglich, einen Teil der Kapazitäten in den Krankenhäusern auch für andere Operationen einzuplanen. Dieses Konzept liegt den Dienstagsausgaben der Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" vor. Ebenso hat Jens Spahn dieses ausgearbeitete Konzept am Montag seinen Ressortkollegen der einzelnen Bundesländer geschickt. Die Lage ist derzeit so: Deutschlandweit wurden seit Mitte März in den Kliniken alle nicht medizinisch zwingend nötigen und planbaren Aufnahmen sowie Operationen verschoben. Diese Maßnahme galt, um vorbereitet zu sein für eine adäquate Behandlung von Patienten, die mit Corona infiziert sind.

Aktuell werden jedoch die in Krankenhäusern geschaffenen Kapazitäten nicht ausgeschöpft, um die Covid-19-Erkrankten gut zu versorgen, so die dargestellte Lage in der Vorlage des Gesundheitsministers. Da die Zahl derer, die neu infiziert würden momentan "nur linear ansteige", sei es an der Zeit, in Krankenhäusern Schritt für Schritt einen neuen Alltag zu entwickeln.

Spahn nennt dies wichtig. Denn, wenn dingende Eingriffe bei planbaren Operationen wie Hüftersatz oder Tumoren Termine verschoben würden, sei dies für die Patienten, die betroffen seien, von höchster Priorität. Schließlich könne eine solche Situation gesundheitliches und auch seelisches Leid zur Folge haben, so in den Ausführungen weiter.

Man sehe auch erste Anzeichen, dass Patienten sogar bei Notfällen nicht mehr kämen. Spahn nannte Herzinfarkte und Schlaganfälle als Beispiel, wo oft keine ärztliche Hilfe mehr in Anspruch genommen würde. Das bedeute, dass sich die Versorgung in Deutschland verschlechtert und zwar insgesamt.
Weiter heißt es in Spahns Konzept, man müsse die Bürger wieder "neu" dafür sensibilisieren, bei derartigen Notfällen auf jeden Fall ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es sei keine Option, dass die Angst vor der Ansteckung mit Corona in solchen Fällen überwiege, so der Schriftsatz weiter.

Konkret äußert sich der Gesundheitsminister über die Bettenzahl. Er empfiehlt den für die Kliniken zuständigen Ländern, sie sollten in den Krankenhäusern bis auf Weiteres von den 50 Prozent der für Covid-19-Patienten reservierten Betten auf der Intensivstation, nur noch 25 Prozent freihalten. Auch die OP-Kapazitäten müssten sich ändern: So sollten zunächst einmal wieder 70 Prozent geöffnet werden für Operationen, die man planen könne.

Alle zwei Wochen wolle man dann diese Rate anheben. Immer in Abhängigkeit vom Verlauf der Infektionen. Dieses Vorgehen solle sukzessive geschehen und bis auf zehn Prozent angehoben werden. Auch solle man die Reserve bezüglich der Betten auf Intensivstationen je nachdem, wie sich die Pandemie entwickelt, Schritt für Schritt herunterfahren, so die Idee des Konzepts, das der Gesundheitsminister erarbeitet hat und über das in den Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" ausführlich berichtet wird.

Spahn hat auch diverse medizinische Fachgesellschaften gebeten, einen Katalog von Kriterien zu erarbeiten. Darin solle dargestellt werden, welche Patienten dank freier Betten behandelt werden könnten und sollten. Weiterhin sei es nötig, bei den Operationen eine Prioritätenliste zu erstellen, so das Papier weiter. Denn noch seien die Kapazitäten beschränkt, so die Begründung. Bisher liegen auch schon diverse Empfehlungen der ärztlichen Gesellschaften vor. Demnach sollen jene Patienten möglichst schnell und bevorzugt behandelt werden, die an einer fortschreitenden Erkrankung leiden. Die Gesellschaften beziehen sich damit vor allem auf Krebspatienten, die dringend behandelt werden müssen.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, A & Omega

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