Politik/Regierungen, Deutschland

Nachdem der Staatsanteil an der DHL Group DE0005552004 (vormals Deutsche Post) durch einen Aktienverkauf deutlich gesunken ist, hat die Gewerkschaft Verdi scharfe Kritik geäußert.

07.02.2024 - 16:56:17

Staatsanteil an Post sinkt - Verdi übt Kritik an Finanzministerium

"Hier wird Tafelsilber verscherbelt, um selbstverschuldete Löcher im Bundeshaushalt zu stopfen", erklärte Verdi-Vizechefin Andrea Kocsis am Mittwoch in Berlin. Stattdessen sollte "eine nachhaltige Beteiligungspolitik mit sicheren Dividendeneinnahmen" betrieben werden, um den Einfluss auf die kritische Infrastruktur dauerhaft zu sichern.

Zuvor hatte die staatliche Förderbank KfW mitgeteilt, dass sie Aktien für insgesamt rund 2,2 Milliarden Euro verkauft habe. Der Staatsanteil an der früheren Bundespost sank dadurch von 20,5 auf 16,5 Prozent. Die KfW, die auch nach der Transaktion größter Einzelaktionär des global tätigen Logistikers DHL bleibt, hält die Anteile im Auftrag des Bundes. Eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums sagte am Mittwoch, dass die Erlöse aus dem Anteilsverkauf eingesetzt werden sollen, um das Eigenkapital der Bahn zu stärken.

Aus Sicht der Gewerkschafterin Kocsis ist die Transaktion eine falsche Entscheidung, in der die "Schlussverkauf-Mentalität der FDP" zur Geltung komme. Es sei "geradezu absurd", dass mit den Erlösen aus den Post-Aktien Geld beschafft werden solle für die Bahn, die infolge der Privatisierung ins Schlingern geraten sei.

Die KfW hat 50 Millionen Aktien nach eigenen Angaben zu einem Kurs von 43,45 Euro verkauft. Für die staatliche Bank war das im Rückblick ein gutes Geschäft: In den Jahren 2003, 2004 und 2005 kaufte sie in drei Tranchen Post-Aktien - im Zeitraum der Transaktionen lag der Kurs zwischen 15,70 und 20,50 Euro, der genaue Kaufkurs ist nicht bekannt. Nun wurde zu mehr als doppelt so viel verkauft. Hinzu kamen Dividendenzahlungen, die sich im Zeitraum 2004 bis 2023 pro Aktie auf insgesamt 18 Euro summierten.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Bundeswehr beschafft Rüstungsgüter für 23 Milliarden Euro in den USA Deutschland hat in den USA inzwischen Waffen und Ausrüstung für die Bundeswehr im Wert von 23 Milliarden Euro bestellt. (Politik, 08.05.2024 - 21:21) weiterlesen...

Klimaschonender fliegen bis 2050 - selbst das wird wohl schwierig Keine einzelne Technologie kann ausschlaggebend für eine klimaschonendere Luftfahrt sein - das geht aus einem Bericht des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) hervor. (Politik, 08.05.2024 - 13:50) weiterlesen...

Klimaschonender fliegen bis 2050 - selbst das wird wohl schwierig Keine einzelne Technologie kann ausschlaggebend für eine klimaschonendere Luftfahrt sein - das geht aus einem Bericht des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) hervor. (Politik, 08.05.2024 - 12:41) weiterlesen...

Huawei verliert Zugang auch zu älteren US-Chips Die US-Regierung schneidet den chinesischen Huawei-Konzern auch vom Zugang zu älteren Chips der amerikanischen Halbleiter-Konzerne Qualcomm US7475251036und Intel US4581401001 ab. (Politik, 08.05.2024 - 05:54) weiterlesen...

Inbetriebnahme von französischem Atommeiler Flamanville genehmigt Zwölf Jahre später als ursprünglich geplant kann in Frankreich der neue Meiler des Atomkraftwerks Flamanville ans Netz gehen. (Politik, 07.05.2024 - 18:25) weiterlesen...

Unternehmen stellen sich gegen Extremismus und Rassismus Eine Allianz aus mehr als 30 großen deutschen Unternehmen - darunter zahlreiche Schwergewichte - stellt sich im Vorfeld der Europawahl gegen Extremismus. (Politik, 07.05.2024 - 10:16) weiterlesen...