Ergebnisse, Produktion/Absatz

Nach Genehmigung einer Milliarden-Entschädigung für den rheinischen Betreiber RWE DE0007037129 wegen des Kohleausstiegs wächst in der Brandenburger Politik die Sorge vor Nachteilen für den Kraftwerksbetreiber Leag in der Lausitz.

12.12.2023 - 16:02:34

Sorgen über Braunkohle-Entschädigung für Betreiber Leag

"Es erfüllt uns mit Sorge, dass die Verfahren von RWE und Leag von der EU-Kommission getrennt behandelt werden - vielleicht sogar mit unterschiedlichem Ergebnis", sagte CDU-Fraktionschef Jan Redmann am Dienstag. Die Landesregierung müsse Druck machen, forderte er. "Brandenburg darf nicht schlechter behandelt werden als RWE in Nordrhein-Westfalen."

Der Bund darf RWE für den Kohleausstieg bis 2030 eine Beihilfe in Höhe von 2,6 Milliarden Euro für die vorzeitige Stilllegung der Kraftwerke zahlen. Das verstoße nicht gegen EU-Vorschriften, hatte die EU-Kommission am Montag mitgeteilt. Über eine Entschädigung in Höhe von 1,75 Milliarden Euro für die Leag, die bis 2038 aus der Kohleverstromung aussteigen will, hat die EU noch nicht entschieden.

Wirtschaftsminister fordert schnelle Entscheidung für Leag

Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) sagte in Potsdam, er begrüße die Entscheidung für den Energiekonzern RWE. Aber es sei nun dringend notwendig, dass auch das Verfahren für die Leag zügig zu Ende geführt werde. "Da muss Klarheit in die Sache kommen. Die Leag braucht an der Stelle auch Sicherheit."

SPD-Fraktion sieht Verantwortung beim Grünen-Wirtschaftsminister

SPD-Fraktionschef Daniel Keller griff Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) scharf an. "Man bekommt den Eindruck, weil auf Landesebene für RWE ein schneller Ausstieg entschieden worden ist (...), dass hier eine gewisse Bevorzugung da ist - das sehe ich kritisch", sagte Keller. "Daher erwarten wir jetzt zügig Klarstellungen vom Bundesminister Habeck."

Grüne wollen früheren Kohleausstieg in der Lausitz

Die mitregierenden Grünen nahmen die EU-Kommission in Schutz. Wegen des späteren Ausstiegs der Leag sei dies nicht mit RWE vergleichbar, betonte Grünen-Fraktionschef Benjamin Raschke. Wegen des teuren CO2-Handels sei der Betrieb der Kraftwerke im Jahr 2038 nicht mehr wirtschaftlich, meinte er. "So stellt sich für die EU-Kommission zu Recht die Frage, wofür Entschädigungen gezahlt werden sollen, wenn gar keine Gewinne mehr anfallen." Daher müsse über einen früheren Kohleausstieg auch in der Lausitz verhandelt werden, meinte Raschke.

Große Bedenken auch bei der Opposition

Linke-Fraktionschef Sebastian Walter sieht in der Hängepartie um die Leag einen Beleg dafür, dass ostdeutsche Interessen im politischen Berlin nicht gesehen würden. Sollten die Mittel wegfallen, wäre das eine "Vollkatastrophe für den Osten", sagte er. Man müsse alles unternehmen, um einen Strukturbruch zu verhindern.

Der Freie-Wähler-Abgeordnete Matthias Stefke erwartet, dass "die Landesregierung dafür volles Rohr in Richtung Brüssel eintritt". Dafür müsse man auch den "obersten Feuerwehrmann", Ministerpräsident Dietmar Woidke(SPD), in die Spur schicken.

AfD-Fraktionschef Hans-Christoph Berndt betonte, ein möglicher Wegfall der Mittel sei schlimm. "Aber ohne eine völlig verfehlte Politik wären wir in diese schlimme Lage nicht gekommen", betonte er.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Fast 80 Strafanzeigen bei Tesla-Protest - weitere Aktionen geplant GRÜNHEIDE - Der Protest gegen den US-Elektroautobauer Tesla US88160R1014 geht nach mehreren Aktionstagen in Grünheide bei Berlin voraussichtlich weiter. (Boerse, 12.05.2024 - 19:43) weiterlesen...

Rheinmetall peilt 30 bis 40 Milliarden Euro aus Bundeswehr-Sondervermögen an Der Rüstungskonzern Rheinmetall DE0007030009 will sich ein besonders großes Stück vom 100-Milliarden-Sondervermögen-Kuchen der Bundesregierung abschneiden. (Boerse, 12.05.2024 - 17:00) weiterlesen...

Datennutzung deutscher Handykunden im Ausland zieht kräftig an Nach dem Ende der Corona-Pandemie ist das Datenvolumen, das deutsche Handykunden im Ausland genutzt haben, weiter angewachsen. (Boerse, 12.05.2024 - 14:30) weiterlesen...

Munich Re erwartet überdurchschnittlich viele Hurrikane Dem Südosten der USA und der Karibik droht in diesem Sommer eine ungewöhnlich starke Hurrikansaison. (Boerse, 12.05.2024 - 14:22) weiterlesen...

Die Bundesbürger verschicken immer weniger SMS Während die Bundesbürger immer weniger SMS verschicken, zieht die Nutzung von Online-Diensten wie Whatsapp US30303M1027, Threema oder Signal in Deutschland stark an. (Boerse, 12.05.2024 - 14:21) weiterlesen...

Britische Regierung: Gazprom spürt Folgen von russischem Angriffskrieg Der russische Energieriese Gazprom US3682872078 wird nach britischer Einschätzung noch jahrelang die Folgen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukrane spüren. (Politik, 12.05.2024 - 14:18) weiterlesen...