Bundeskriminalamt (BKA) und Bundesamt für Verfassungsschutz

Gefahr durch Islamisten weiter gegeben, warnt Verfassungsschutz

05.05.2020 - 06:54:58

Derzeit zählt das Bundesamt für Verfassungsschutz 2.080 Personen in Deutschland als islamistisch-terroristische Gefährder

Eine Sprecherin des Bundesamtes für Verfassungsschutz teilte dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ die entsprechenden Informationen mit. Laut neuesten Datenerhebungen seien rund 12.150 Frauen und Männer dem salafistischen Spektrum zuzuordnen. Dementsprechend hoch sei nach wie vor die Bedrohung durch den islamistischen Terrorismus. Auch nach der Niederlage des „Islamischen Staates“ in Syrien und Irak, seien weiterhin Strukturen verschiedener Ableger im Untergrund gegeben. Nach wie vor verwende man „den Westen“ als Feindbild, das es zu bekämpfen gelte. Dem Verfassungsschutz liegen Daten vor, laut denen mehr als 1.060 Islamisten aus Deutschland, nach Syrien und den Irak gezogen sind, um mit dem IS zu leben oder für ihn zu kämpfen. Ein Drittel der ausgereisten Personen befindet sich mittlerweile wieder in Deutschland. Bei circa 100 Personen gilt es als sicher, dass diese dort an Kämpfen oder anderen terroristischen Aktionen teilgenommen haben, oder zu diesem Zweck ausgebildet wurden. Allerdings stehen die Verdächtigen im Fokus von Justiz und Polizei. Demnach befindet sich zum einen die Zahl der Verurteilten derjenigen, die aus Syrien und dem Irak zurückgekehrt sind, im mittleren zweistelligen Bereich. Die Zahl derjenigen, die sich in irakischem oder syrischem Gewahrsam befinden, doch gerne ausreisen möchten, befindet sich laut dem Amt im unteren dreistelligen Bereich. Weitere Ausreisen in die entsprechenden Gebiete würden nur noch in Einzelfällen registriert, so das Kölner Amt. 2011 gewann der IS nach Beginn des Bürgerkriegs in Syrien massiv an Stärke und Zahl, sodass es ihm möglich war, auch innerhalb europäischer Grenzen, Terroranschläge zu verüben. Mittlerweile sind aber sämtliche ehemals besetzten Städte befreit und die militärische Organisation des IS zerschlagen. Dennoch könne man laut Sicherheitsexperten nicht davon ausgehen, dass der IS komplett vernichtet oder besiegt sei. Die Gefahr sei lediglich nicht mehr so sichtbar wie zu Beginn. In Deutschland ging zwar ein Großteil der Gefahr von rechtsextremistischen Tätern aus, äußerte der auf den Vorfall in der Synagoge in Halle, den Mord an Regierungspräsident Walter Lübke und den Morden von Hanau verweisende Präsident für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, doch dürfe man vor allem unter diesen Umständen die islamistische Gefahr keinesfalls unterschätzen. Nach wie vor stufte Mitte Februar das Bundeskriminalamt circa 660 Islamisten als potenzielle Gefährder ein.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, Bekia

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