Rotes Rathaus in Berlin

Empfehlung zur Absage von Veranstaltungen mit über 1.000 Teilnehmern in der Kritik

10.03.2020 - 09:37:13

Die von Gesundheitsminister Jens Spahn empfohlene Absage von Großveranstaltungen wird von Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) als willkürlich kritisiert.

Der Innensenator von Berlin, Andreas Geisel (SPD), fordert von Gesundheitsminister Spahn eine verbindliche Regelung zur Absage von Großveranstaltungen aufgrund der Corona-Epidemie. Bisher haben wir nur eine Empfehlung, die willkürlich eine Obergrenze von Veranstaltungen auf 1.000 Teilnehmer ins Spiel bringt, aber keine belastbare Grundlage, moniert Geisel gegenüber der RTL/n-tv-Redaktion in der Sendung „Frühstart“. Wie sollen wir den Menschen vermitteln, dass Einrichtungen, wie Theater und Kinos weiter geöffnet haben, aber zum Beispiel Konzerte oder Sportveranstaltungen mit 1.000 Teilnehmern ausfallen, fragt sich Berlins Innensenator und sieht Spahn in der Verantwortung. Wenn es den Tatsachen entspricht, dass in einer absehbaren Zeit bis zu 70 Prozent der Bevölkerung vom Coronavirus infiziert sind, fällt es schwer, dann wieder zur Normalität zurück zu kehren. Das öffentliche Leben wird dann weitergehen und alle Veranstaltungen werden wieder stattfinden, trotz des Virus. Berlins Innensenator plädiert für einen rationalen und ruhigen Umgang mit der Epidemie und hält nichts von Pauschalverboten. In Berlin werden wir weiterhin das Risiko für jede Veranstaltung abwiegen, und erst dann zu einer konkreten Entscheidung kommen, kündigt der SPD-Politiker in der Sendung „Frühstart“ an. Im Berliner Senat gibt es derweil Überlegungen für Mitarbeiter von Polizei und Hilfsdiensten eine Empfehlung auszusprechen, Großveranstaltungen in der Freizeit nicht aufzusuchen. Der Senat will vermeiden, dass es zu kurzfristigen personellen Engpässen bei Sicherheitseinsätzen aufgrund von Quarantänemaßnahmen kommt. Wir brauchen jetzt eine einsatzfähige und möglichst vollzählige Sicherheitsinfrastruktur, betont Geisel. Der SPD-Politiker sieht Berlin und Deutschland sehr gut auf die Seuchenbekämpfung vorbereitet und erwartet keinen Ausnahmezustand wegen des Coronavirus. Jeder, der eine medizinische Versorgung benötigt, wird diese auch bekommen. Unsere Gesundheitsinfrastruktur wird auch in dieser Krisensituation reibungslos funktionieren, versichert der Innensenator gegenüber der RTL/n-tv-Redaktion und fügt hinzu, dass es hier keinen Zweifel gebe.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, NeoMatrix

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