Deutschland, Baden-Württemberg

Boris Palmer eckt immer wieder mit provokanten Aussagen an.

03.10.2023 - 05:13:45

Palmer lässt sich nach Auszeit weiter coachen. Nach einer Auszeit im Juni lässt sich der Oberbürgermeister von Tübingen weiter coachen.

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (parteilos) lässt sich nach seiner Auszeit weiter coachen. «Ich habe ein Vertrauensverhältnis zu dem Coach aufgebaut und das als sinnvoll und wertvoll erlebt», sagte Palmer der Deutschen Presse-Agentur. «Und das setze ich fort, solange ich das für sinnvoll halte.» Er arbeite weiter daran, mit Konflikten souverän umzugehen. «Und mich nicht in irgendetwas reinzureiten, was nachher für niemanden gut ist.»

Der Oberbürgermeister der 90.000-Einwohner-Stadt hatte sich am 1. Juni in eine vierwöchige Auszeit verabschiedet. Der Grund war ein Eklat rund um Aussagen Palmers am Rande einer Migrationskonferenz. Mit einer Protestgruppe hatte er eine Auseinandersetzung über seine Verwendung des «N-Wortes», einer früher in Deutschland gebräuchlichen rassistischen Bezeichnung für schwarze Menschen. Die Protestierenden konfrontierten ihn mit «Nazis raus»-Rufen. Daraufhin sagte er: «Das ist nichts anderes als der Judenstern. Und zwar, weil ich ein Wort benutzt habe, an dem ihr alles andere festmacht. Wenn man ein falsches Wort sagt, ist man für euch ein Nazi.» Nach der Eskalation war er auch bei den Grünen ausgetreten.

Aktuell sei er nicht auf der Suche nach einer neuen Partei, so Palmer weiter. «Ich bin nicht auf dem Markt», betonte der 51-Jährige. Nach 27 Jahren Mitgliedschaft bei den Grünen mit «Freuden und Leiden» habe er im Moment kein Bedürfnis, sich neu zu orientieren.

Palmer ist seit 2007 Oberbürgermeister in Tübingen. Mit Äußerungen etwa zur Flüchtlingspolitik sorgte er immer wieder für Kontroversen und ihm wurde Rassismus vorgeworfen. Bundesweites Aufsehen und Anerkennung brachten aber auch sein Management während der Corona-Pandemie sowie seine kommunale Umweltpolitik.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Diesel-Skandal: Urteil gegen Ex-Audi-Chef ist rechtskräftig. Nun hat der Bundesgerichtshof über die Revision entschieden. 2023 verurteilte das Landgericht München den früheren Audi-Chef Stadler und zwei weitere Angeklagte zu hohen Bewährungs- und Geldstrafen. (Wirtschaft, 19.12.2025 - 16:23) weiterlesen...

Millionenschaden: Betrüger verkaufen Autos, die es nie gab Die Autos existierten nicht, die Dokumente waren gefälscht: So täuschten mutmaßliche Betrüger bundesweit Autohäuser. (Unterhaltung, 19.12.2025 - 11:24) weiterlesen...

Obdachloser spendet Pfandflaschen-Geld für Mütter in Not Ein Stuttgarter Obdachloser spendet 200 Euro Pfandgeld, um alleinerziehenden Müttern ein schönes Fest zu ermöglichen. (Unterhaltung, 19.12.2025 - 11:02) weiterlesen...

«Tiefe Spuren in Mannheim» - Amokfahrer kommt in Psychiatrie. Zwei Menschen sterben in der Fußgängerzone, mehrere werden verletzt. Mehr als neun Monate später gibt es ein Urteil. Gezielt steuert ein Mann an Rosenmontag sein Auto auf Passanten zu. (Unterhaltung, 18.12.2025 - 14:45) weiterlesen...

Aldi Süd unterliegt im Streit um Preisrabatte erneut. Die Auseinandersetzung ist damit aber womöglich noch nicht beendet. Führen Preisangaben in der Werbung von Aldi Süd Kunden in die Irre? Das Oberlandesgericht Düsseldorf hat dies geprüft. (Wirtschaft, 18.12.2025 - 13:51) weiterlesen...

Mannheimer Amokfahrer kommt in Psychiatrie Er raste an Rosenmontag mit einem Auto in eine Menschenmenge, schoss und versteckte sich unter einem Kran: Mehr als neun Monate später hat ein Gericht entschieden, wie es mit dem Mann weitergeht. (Politik, 18.12.2025 - 11:19) weiterlesen...