Jörg Meuthen

AfD-Bundessprecher Meuthen hält Sonderparteitag für richtig.

21.05.2020 - 10:01:09

AfD-Chef Jörg Meuthen spricht sich für einen Sonderparteitag der AfD aus, um den Richtungsstreit innerhalb der AfD zu klären.

Jörg Meuthen, einer der beiden AfD-Bundessprecher sagte dem Politik-Magazin „Cicero“, dass er die Mehrheit der AfD hinter seinem Kurs wisse. Ein Sonderparteitag sei insoweit vielleicht ein recht guter Vorschlag, um die Mehrheitsverhältnisse in der Partei zu klären. Die sich um das Ideengut des thüringischen AfD-Landesvorsitzenden Björn Höcke scharende „Haltungsgemeinschaft“ habe in der AFD bislang noch nie über eine Mehrheit verfügt. Damit beantwortete Meuthen die an ihn gestellte Frage, welche Chancen auf eine Wiederwahl als Bundessprecher er angesichts des nun in aller Öffentlichkeit ausgetragenen Richtungsstreits innerhalb der AfD sehe.

Ende letzter Woche hatte Jörg Meuthen die Initiative zum Parteiausschluss von Andreas Kalbitz ergriffen, des AfD-Landesvorsitzenden von Brandenburg und Vorsitzenden der brandenburgischen AfD-Landtagsfraktion. Meuthen fürchtet aber nicht, dass es in der Folge des Ausschlusses von Kalbitz zu einer Parteispaltung kommt. Der AfD-Politiker glaubt vielmehr, dass sich die derzeit aufgeregte Stimmung in der AfD in kurzer Zeit wieder beruhigen dürfte, wenn eine „Brandmauer nach rechtsaußen“ gezogen und „dicht gemacht“ wird.

Dies alles geschehe allerdings gegen den Willen von Alexander Gauland, des Vorsitzenden der AfD-Bundestagsfraktion, der sich in der Vergangenheit stets schützend vor Kalbitz und den sogenannten „Flügel“ um Höcke und Kalbitz gestellt habe. Auch jetzt, so kritisiert Meuthen, wolle Gauland seinen Nachfolger im Amt des brandenburgischen Landesvorsitzenden schützen. Gauland unterliege jedoch einem Irrtum, wenn er meine, dass die Nichtigerklärung der Mitgliedschaft von Andreas Kalbitz nicht von Dauer sein werde.

Gegenüber „Cicero“ betonte Meuthen außerdem, dass er die Protestveranstaltungen gegen die in der Coronakrise ergriffenen Beschränkungen für legitim hält und sprach sich dafür aus, Deutschland bald wieder vollständig zu öffnen. Die durch die Beschränkungen entstandenen „Kollateralschäden“ seien bereits derart groß, dass sie nicht auf unbegrenzte Zeit hingenommen werden könnten. Auf der Grundlage der aktuellen Daten zur Entwicklung der Pandemie halte er eine „baldige vollständige Öffnung“ für vertretbar.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, A. Camus

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