BÖRSENLEXIKON ARTIKEL

Risikomodelle, Definition

Risikomodelle (risk calculating models)

Nach der Definition in § 1, Abs. 13 KWG zeitbezogene stochastische Darstellungen der Veränderungen von Marktkursen, -preisen oder werten oder -zinssätzen und ihrer Auswirkungen auf den Marktwert einzelner Finanzinstrumente oder Gruppen von Finanzinstrumenten (potentielle Risikobeträge) auf der Basis der Empfindlichkeit (Sensitivität) dieser Finanzinstrumente oder FinanzinstrumentsGruppen gegenüber Veränderungen der für sie massgeblichen risikobestimmenden Faktoren. -Sie beinhalten mathematisch-statistische Strukturen und Verteilungen zur Ermittlung risikobeschreibender Kennzahlen, insbesondere des Ausmasses und Zusammenhangs von Kurs-, Preis-und Zinssatzschwankungen (Volatilität und Korrelation) sowie der Sensitivität der Finanzinstrumente und Finanzinstruments-Gruppen, die durch angemessene EDV-gestützte Verfahren (insbesondere Zeitreihenanalysen) ermittelt werden. Siehe Backtesting, Complacency, Internen Ratings Basierender Ansatz, Kernkapitalquote, Risikomanagement, Szenarien, aussergewöhnliche, Übermut. Vgl. Jahresbericht 2003 der BaFin, S. 102 ff., Jahresbericht 2004 der BaFin, S. 88 ff. (Modellierungsansätze und deren Verlässlichkeit), S. 100 ff. (neuere Entwicklung der Messtechniken; Gremien; aufsichtsrechtliche Merkblätter) sowie den jeweiligen Jahresbericht der BaFin (Rubrik "Risikomodelle"), Monatsbericht der Deutschen Bundesbank vom Juni 2006, S. 35 ff. (genauere Rechenansätze für Konzentrationsrisiken nach Basel-II).

© Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen