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Kupfer

Kupfer

Vom ersten Abbauort, der Insel Zypern, wurde der Name "Kupfer" abgeleitet. Seit über 10.000 Jahren wird Kupfer verwendet. In der Cheops-Pyramide konnten Archäologen Rückstände eines Abwassersystems aus Kupfer entdecken. Dessen Rohre waren nach über 5000 Jahren immer noch gebrauchsfähig. Aus dem 8. Jahrtausend v.Chr. stammen die ältesten Kupferfunde aus Anatolien. Kupfer wurde als eines der ersten Metalle von Menschen genutzt. Wegen der zunehmenden Verbreitung wird die Zeit zwischen dem 4. und 3. Jahrtausend v. Chr. häufig sogar als Kupferzeit bezeichnet. Zunächst wurde Kupfer in Reinform verwendet, später setzte man das Metall auch beim Legieren bzw. Mischen mit anderen Metallen ein. Nach Eisen und Aluminium wird Kupfer am häufigsten verbraucht. Reines Kupfer ist hellrot, hart und gut schmiedbar. Auf Grund seiner mechanischen, physikalischen, biologischen und chemischen Eigenschaften kommt das Schwermetall Kupfer in zahlreichen Lebensbereichen zum Einsatz. In der Industrie ist Kupfer eines der am häufigsten verarbeiteten Metalle. Es besitzt hervorragende Leitfähigkeit für elektrischen Strom (nur Silber leitet noch besser), hohe Widerstandsfähigkeit gegen jegliche Art von Korrosion und ist leicht zu verformen. Kupfer wird auch zur Herstellung von Messing (Kupfer-Zink-Legierung) und Bronze (Kupfer-Zinn-Legierung) verwendet, die eine höhere Härte aufweisen, als das Basismetall selbst. In der Sanitäts- und Elektroinstallation werden etwa 75% der weltweiten Kupferproduktion weiterverarbeitet. Auf einer Kupferoberfläche können keine Bakterien entstehen, da Kupfer biostatisch ist. Um die Verbreitung von Bakterien einzugrenzen, wird das Metall daher verstärkt bei der Herstellung von Lebensmitteln, in Klimaanlagen und selbst bei Türklinken verwendet. Auch die Bedeutung von Kupfer im Sektor High-Tech (z.B. bei Computerchips, Sonnenkollektoren, Hybridmotoren) nimmt immer mehr zu. Weltweit schätzt man die Ressourcen auf 2,3 Mrd. t, wobei erst 12% abgebaut worden sind. 1,6 Mrd. Tonnen vermutet man auf dem Festland, weitere 700 Mio. Tonnen unter dem Meeresboden. Ein besonderes Merkmal von Kupfer ist, dass es ohne Qualitätsverlust recycelt und wiederverarbeitet werden kann und somit unerschöpflich ist. Mehr als ein Zehntel der weltweiten Kupferproduktion, in Deutschland sogar fast die Hälfte, wird so über Energie sparendes Recycling von kupferhaltigem Schrott abgedeckt. Weltweit wird Kupfer abgebaut, in Chile und den USA liegen momentan die größten wirtschaftlich förderbaren Reserven. Man schätzt, dass diese ungefähr 20 Prozent der globalen Reserven ausmachen. Im Jahr 2003 wurden 15,21 Mio. Tonnen Kupfer produziert. Mit einem Anteil von 35% an der Weltproduktion war dabei Chile der größte Produzent, dahinter liegen Indonesien mit 8,4 % und die USA mit 8,0%. In Australien, Peru, im Kaukasus, auf den Philippinen, im Iran und in Spanien, Portugal, Polen und Deutschland befinden sich weitere große Erzlagerstätten. Da Kupfer heute überwiegend in der Bauindustrie und in der Elektroindustrie zum Einsatz kommt, ist der Umfang der Bautätigkeit in den Industrie- und den Schwellenländern, wie gegenwärtig speziell in China, maßgeblich für die Nachfrage. Seit Anfang 2003 liegt die Nachfrage nach Kupfer über dem Angebot, wodurch die Lagerbestände mittlerweile nahezu gänzlich ausgeschöpft sind. Zudem verlagerte sich in den letzten Jahren die Kupfer verarbeitende Industrie verstärkt in die Schwellenländer. Beispiel hierfür ist die Produktion von Bauelementen für Klimaanlagen in China. Bedeutendste Märkte für den Handel von Kupfer: London Metal Exchange New York Mercantile Exchange (COMEX).