BÖRSENLEXIKON ARTIKEL

Finanzmarkt, Angebot

Finanzmarkt (financial market)

Allgemein das inländische und ausländische Angebot und die Nachfrage nach allen auf Geld bezogenen Leistungen von Banken, Börsen, Versicherungen und anderen (einschliesslich auch des Schattenbankbereichs) in jedweder Form (etwa auch im Internet, im Anzeigenteil von Zeitungen). Der Finanzmarkt global und /oder gesamthaft, oftmals dann in der Mehrzahlform ("Finanzmärkte") bezeichnet, gilt als ein stabilisierungsbedürftiges System, das der Aufsicht und Regulierung bedarf. In der Portfolio-Theorie das theoretisch erörterte Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage nach Geldanlagen. Soweit dort (meistens) der Finanzmarkt als vollkommener Markt beschrieben wird, stimmt dies mit der Wirklichkeit nicht überein. Denn auch auf allen Sektoren des Finanzmarktes gibt es immer Insider, die über entsprechende Informationen verfügen und Outsider, die nicht über sie verfügen. Dienstleistungen von Banken und Finanzkonglomeraten, die der Überwachung durch die jeweilige nationale Aufsichtsbehörde unterliegen (aufsichtsrechtliche Umschreibung). Alle Geschäfte der Monetären Finanzinstitute (so meistens in der EZB-Statistik). Siehe Bewertbarkeit, Finanzindustrie, Finanzkrise, Finanzplatz, Finanzpsychologie, Finanzsektor, Finanzstatistik, Informationseffizienz, strenge. Vgl. Monatsbericht der EZB vom Februar 2006, S. 79 ff. (tiefgreifende, empirisch unterlegte Darlegung der Interdependenzen zwischen der Finanzpolitik und den Finanzmärkten; S. 88 f.: Zusammenhang zwischen Finanzpolitik und Zinssätzen).

© Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen