BÖRSENLEXIKON ARTIKEL

Embedded-Value, Verbriefung

Embedded-Value Verbriefung (embedded-value securisation)

Form der Verbriefung in der Assekuranz. Hier wird das Risiko aus einem Lebensversicherungs-Bestand (Pool) an eine Zweckgesellschaft übertragen, die gleichsam in der Funktion als Rückversicherer erscheint. Die Zweckgesellschaft gibt die Risiken aus dem Policenbestand (in erster Linie Sterblichkeit, Langlebigkeit, Stornoquote, Regelmässigkeit der Prämienzahlungen, Verschlechterung der Bonität des Erstversicherers) über die Ausgabe vom Verbriefungspapieren in mehreren Tranchen und unterschiedlicher Tranchendicke an Anleger weiter. Um die Investoren der Tranchen von den vielschichtigen Risiken zu entlasten, wird hier manchmal eine (dann allerdings renditemindernde) Portfolio-Versicherung angeboten. Dem Inhalt der Erstversicherungs-Policen entsprechend, sind die Laufzeiten dieser Verbriefungspapiere sehr lang, oft zehn Jahre und mehr. -Embedded Value bezeichnet den Wert eines Versicherungsbestandes. Dieser wird errechnet aus dem "adjusted net asset value“, definiert als dem bilanziellen Eigenkapital zuzüglich der den Eigentümern der Gesellschaft zurechenbaren Bewertungsreserven (stille Reserven abzüglich stille Lasten) plus dem Barwert künftiger Nettoerträge aus dem Bestand ("present value of future profits“). Siehe Asset Backed Securities, Insurance-Linked Securities, Pandemie, Prämien-Rückstand, Retrozession, Risikoteilung, Verbriefung, XXX-Insurance-Linked Verbriefung.

© Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen