BÖRSENLEXIKON ARTIKEL

Aufgeld, Zuzahlung

Aufgeld (premium; contango)

Die marktübliche Zuzahlung, die früher beim Umtausch von Papiergeld in Kurantmünzen (vor allem Münzen in Gold) gefordert wurde. Bei Münzen und Medaillen der Schlagschatz. Im Börsenhandel allgemein der Unterschied zwischen dem Nennwert und dem höheren Kurswert eines Wertpapiers, ausgedrückt in Prozent des Nennwertes; auch Agio, Aufschlag, Aufpreis , Report oder Prämie genannt. Ist auf dem Devisenmarkt der Kassakurs niedriger als der Terminpreis, so wird die Termindevise mit einem Aufschlag (Report) gehandelt. Speziell im Optionshandel: der (höhere) Preis, den ein Optionskäufer bezahlt, um eine Option zu erstehen, der Optionspreis. Bei Kapitalanlagesellschaften (Investmentfonds): die Gebühr, welche der Anleger beim Erwerb von Anteilen zur Deckung der Ausgabe-und Rücknahmekosten zu zahlen hat; auch Ausgabe-Aufschlag, Agio und (beim Umsteigen von einem Fonds in einem anderen innert der gleichen Kapitalanlagegesellschaft) Switchgebühr (switch fee) genannt. Die Vergütung dafür, dass man Kaufkraft für eine gewisse Zeit an einen anderen überträgt (Darlehn): der Zins. Früher auch der Lohnzuschlag an einen beauftragten Handwerker, der an einem Montag Dienstleistungen erbrachte. Siehe All-in-Fee, Ausgabe-Aufschlag, Disagio, Minderschätzung künftiger Bedürfnisse, Montagsgeld, Option, Schlagschatz, Seignorage, Swapsatz, Switcher, Zollaufgeld.

© Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen